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Sozusagen auf Vorrat wurde in den vergangenen Jahren viel renoviert. 

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Vorab renoviert

Roland Skibbe von Selit Dämmtechnik erläutert, wie sich die gerade in Deutschland auffallend schwache Entwicklung im für die DIY-Branche turbulenten Jahr 2023 entwickelt hat.

Das Geschäftsmodell von Selit basiert auf der Bereitstellung von Verlegeunterlagen für Bodensysteme und der hohe Absatzrückgang im DIY-Bereich bei Fußböden hatte im Jahr 2023 für das Unternehmen ähnlich negative Auswirkungen auf die eigenen Produktionsmengen wie auf die gesamte Branche, berichtet Roland Skibbe, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei der Selit Dämmtechnik GmbH: „Im europäischen Vergleich war dabei speziell der deutsche Markt auffallend schwach.“ Darauf sei am Unternehmensstandort in Erbes-Büdesheim mit diversen Anpassungsmaßnahmen auf der Kostenseite reagiert worden.

„Auf radikale Maßnahmen wie zum Beispiel Kurzarbeit wurde hierbei aber verzichtet, da sie in der Extrusion sehr nachteilige Effekte auf die Produktivität gehabt hätten“, erklärt Roland Skibbe weiter. Daher habe sich die Kostenentwicklung insgesamt leider nicht parallel zur Absatzentwicklung gestalten lassen. „Falls jedoch die Konjunktur wieder anspringen sollte, ist Selit aufgrund des guten Grundsettings sehr gut auf wieder steigende Produktions- und Absatzmengen eingestellt“, so Roland Skibbe.

„Speziell der deutsche Markt war auffallend schwach“, weiß Roland Skibbe.
„Speziell der deutsche Markt war auffallend schwach“, weiß Roland Skibbe. (Quelle: Selit)

Im DACH-Markt seien für sein Unternehmen zwei Entwicklungen besonders auffallend, führt Roland Skibbe weiter aus: Es sei einerseits klar erkennbar, dass die Do-It-Yourselfer in der Corona-Phase sehr viele größere Renovierungsprojekte durchgeführt hätten. Dazu habe auch die Neuverlegung von Fußböden inklusive der Verlegeunterlagen, häufig auch als Trittschalldämmung bezeichnet, gehört. „Andererseits wurden auch viele Projekte vorweggenommen, also ‚auf Vorrat‘– das heißt für die Zukunft – vorab renoviert. Diese schwache Nachfrage traf im Jahr 2023 auf eine massive Geldentwertung, so dass Käufe im Baumarkt mit höheren Bon-Werten nicht getätigt beziehungsweise erstmal verschoben wurden.“

Leider bestehe dieses Kaufverhalten bis heute noch, verweist der Geschäftsführer auf die aktuelle Lage. „Diejenigen, die dennoch Projekte wie die Neuverlegung ihres Fußbodens starten, kaufen dabei öfters preisbewusster ein, so dass wir eine leichte Absatzverschiebung in Richtung von Verlegeunterlagen mit geringerer Performance oder weniger Ausstattung verzeichnen.“

Es gebe aber speziell in Westeuropa mehrere Länder, die sich im Jahr 2023 wesentlich besser entwickelt hätten als Deutschland, weiß Roland Skibbe. „Unsere extrem schwache Binnenkonjunktur ist auch bei vielen europäischen Nachbarn und den dortigen Produzenten und Lieferanten aufgefallen.“ Selit gehe davon aus, dass „sich die Konjunktur erst ab dem zweiten Quartal 2025 in einer Dimension erholt, die eine nennenswert positive Auswirkung auf die Absatzmengen haben werde“.

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