Dürreperioden und Starkregenereignisse machen Deutschland in den vergangenen Jahren zunehmend zu schaffen – so sehr, dass im März 2023 im Bundeskabinett eine nationale Wasserstrategie beschlossen wurde, die in diesem Jahr zu einer bundesweit anwendbaren Leitlinie ausgearbeitet werden soll. Mit dieser sollen die Kommunen auf regionale Wasserknappheiten vorbereitet und die Trinkwasserversorgung gesichert werden. Zudem soll die Leitlinie die zuständigen Behörden dabei unterstützen, im Falle einer Knappheit zu entscheiden, wer das vorhandene Wasser vorrangig nutzen darf. Dieser Umstand hat die Verbände der grünen Branche dazu bewogen, sich gemeinsam an die Bundesregierung zu wenden.
Das dahinterliegende Bestreben, sich an die Folgen des Klimawandels in Deutschland anzupassen, wird prinzipiell begrüßt. Darüber sind sich auch der Industrieverband Garten (IVG), der Bund deutscher Baumschulen (BdB), der BHB, der Bundesverband Garten, Landschafts- und Sportplatzbau, der Verband Deutscher Garten-Center (VDG) und der Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) einig, die sich zu einer Initiative der grünen Verbände zusammen geschlossen haben. In einem acht Punkte umfassenden Positionspapier möchte die Initiative der Politik verdeutlichen, warum bei der Ausarbeitung der Leitlinie eine Einschränkung beziehungsweise ein vollständiges Verbot der Bewässerung grüner Infrastruktur nicht in Erwägung gezogen werden sollte – solche Beschränkungen und Verbote hatte es beispielsweise auch 2022 in zahlreichen Bundesländern und Kommunen gegeben.
Neben der Bedeutung von Gärten, Grünflächen und anderer grüner Infrastruktur für Deutschland, die Bevölkerung und die Umwelt stellt die Initiative insbesondere die Notwendigkeit der Bewässerung hervor. Die Vorteile von bepflanzten Flächen und Privatgärten sind dabei ausschlaggebend. Neben ihrem Beitrag zum Ökosystem und der Artenvielfalt tragen sie durch die Entsiegelung von Flächen auch zum Mikroklima der Städte bei. Zudem können entsiegelte und bepflanzte Flächen Regenwasser aufnehmen, um so bei Starkregenereignissen die Kanalisation zu entlasten und das Risiko von Überschwemmungen zu mindern.
All diese Vorteile biete jedoch nur eine gesunde, lebende Grünfläche, betont die Initiative. Dafür sei es nötig, diese bei ausbleibendem Regen auch regelmäßig zu bewässern. Abgestorbene Pflanzen sind keine…