Wie stehen die deutschen Gartenbesitzer zum Thema Ordnung? Das Stihl Garten-Barometer 2024  hat sich genau damit auseinandergsetzt. 
Wie stehen die deutschen Gartenbesitzer zum Thema Ordnung? Das Stihl Garten-Barometer 2024  hat sich genau damit auseinandergsetzt. 

Garten-Barometer

Ordnung, aber nicht um jeden Preis

Ordnung im Garten ist wichtig. Das sagt auch über die Hälfte der deutschen Gartenbesitzer, die zum diesjährigen Stihl Garten-Barometer befragt wurden. Doch was genau im Garten unter „Ordnung“ verstanden wird und wo der Ordnungssinn endet, zeigt erst der genaue Blick auf die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unter 1.000 Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern zwischen 20 und 70 Jahren in Deutschland.  

Ordentliche Gärten wirken für die meisten Menschen einladend. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Ordnung im Garten für etwas mehr als die Hälfte der befragten Gartenbesitzer (52 Prozent) „wichtig“ beziehungsweise „sehr wichtig“ ist. Deutlich häufiger trifft das auf die 30 bis 39-Jährigen zu: Für knapp zwei Drittel von ihnen (65 Prozent) ist Ordnung im Garten „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Für alle Befragten sind dabei ein gemähter Rasen (71 Prozent), eine aufgeräumte Terrasse (68 Prozent) sowie das Entfernen verblühter Blüten und Pflanzen (67 Prozent) sowie das Aufsammeln von Laub (63 Prozent) die wichtigsten Aspekte für einen ordentlichen Garten. Seltener genannt werden akkurat geschnittene Hecken (34 Prozent) oder saubere Rasenkanten und Beet-Einfassungen (29 Prozent).  

Befragt danach, in welchen Bereichen ihres Gartens ihnen Ordnung besonders wichtig ist, landeten „auf der Terrasse“ (42 Prozent) und „auf dem Rasen“ (27 Prozent) ganz oben. Dagegen sind Vorgarten (16 Prozent) und Hecke (11 Prozent) nur für wenige der Befragten besonders wichtig – der Vorgarten schein damit nicht mehr die Visitenkarte des Hauses zu sein.  

Zeit, um Ordnung zu schaffen

64 Prozent aller Befragten beschäftigen sich mindestens einmal wöchentlich mit „Aufräumarbeiten“ in ihrem Garten, weitere 30 Prozent ein- bis zweimal pro Monat. Die meisten von ihnen (94 Prozent) nutzen mindestens ein motorbetriebenes Gartengerät, um ihren Garten in Ordnung zu halten. Am häufigsten ist das der Rasenmäher (85 Prozent), gefolgt von Heckenschere (64 Prozent) und Freischneider (35 Prozent).

Für 27 Prozent der Deutschen steht ein Mähroboter auf der Wunschliste. 
Für 27 Prozent der Deutschen steht ein Mähroboter auf der Wunschliste.  (Quelle: Gardena)

Auf der Wunschliste für weitere Gartengeräte steht bei 27 Prozent der Befragten ein Mähroboter ganz oben. 18 Prozent der Gartenbesitzer wünschen sich einen Hochdruckreiniger und 15 Prozent einen neuen Rasenmäher, gefolgt von Blasgerät und Heckenschere (jeweils 14 Prozent) sowie Freischneider und Gartenhäcksler (jeweils 13 Prozent). Bis sie wieder gebraucht werden, bewahren die meisten Befragten (81 Prozent) ihre Gartengeräte nach getaner Arbeit an einem geeigneten Platz in der Garage, der Werkstatt oder im Schuppen auf. Nur 4 Prozent lassen ihre Geräte draußen im Garten.  

Wunsch und Wirklichkeit

Obwohl Ordnung im Garten für etwas mehr als die Hälfte der befragten Gartenbesitzer (52 Prozent) „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ist, sind fast genauso viele von ihnen mit dem Zustand ihres Gartens nicht zufrieden: Knapp die Hälfte (48 Prozent) wünscht sich mehr Ordnung im eigenen Garten – bei den 30 bis 39-Jährigen sind es sogar 64 Prozent. Als Grund, was sie daran hindert, ihren Garten in Ordnung zu halten, gaben 59 Prozent „fehlende Zeit“ als zentralen Faktor an. Dies gilt insbesondere für die Gruppe der 40 bis 49-Jährigen, von denen über zwei Drittel (67 Prozent) angaben, zu wenig Zeit zu haben, um Ordnung im Garten zu schaffen. Immerhin 11 Prozent aller Befragten haben dazu einfach keine besondere Lust – wobei dieser Anteil mit zunehmendem Alter steigt: In der Altersgruppe der 60 bis 70-Jährigen haben knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten keine Lust als Grund genannt, weshalb es in ihrem Garten weniger ordentlich ist.

Bei der Frage, wie sie den eigenen Garten in Bezug auf Ordnung auf einer Skala von 1 bis 6 von „aufgeräumt und ordentlich“ bis zu „wild und naturbelassen“ einschätzen, ergibt sich nahezu ein Unentschieden: Während die eine Hälfte der Befragten den eigenen Garten (51 Prozent) eher als aufgeräumt und ordentlich einschätzt, empfindet ihn die andere Hälfte (49 Prozent) eher als wild und naturbelassen. Dabei empfinden nur etwas über 9 Prozent aller Befragten ihren Garten als vollständig „aufgeräumt und ordentlich“ und nur gut 5 Prozent ihren Garten als vollständig „wild und naturbelassen“.  

Naturschutz: Mit dem Alter wächst das Bewusstsein  

Viele Gartenbesitzer wissen aber auch, dass allzu akkurat gepflegte Gärten der Biodiversität schaden, weil dort Pflanzen, etwa Wildkräuter, und Tiere kein ausreichendes Auskommen finden. Gut 22 Prozent der Befragten verzichten deshalb der Umwelt zuliebe auf etwas Ordnung im Garten und weitere 56 Prozent der Deutschen wären dazu bereit. Außerdem ergab die Umfrage, dass durchschnittlich mehr als Hälfte der Befragten (55 Prozent) die biologische Vielfalt in ihren Gärten mit gezielten Maßnahmen fördert oder sich vorstellen kann, das zu tun (31 Prozent). Dabei steigt die Umsetzungsquote mit zunehmendem Alter: Während bei den 20 bis 29-Jährigen nur durchschnittlich 45 Prozent der Befragten bereits einzelne oder mehrere Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umsetzen, steigt dieser Wert bei den 30 bis 39-Jährigen auf 48 Prozent und bei den 40 bis 49-Jährigen auf 53 Prozent. Bei den über 50-Jährigen liegt er bei 62 Prozent. Nur für 14 Prozent aller Befragten kommen Maßnahmen zum Artenschutz in ihren Gärten nicht in Frage.  

59 Prozent der Befragten fördert aktiv das Nahrungsangebot für Insekten und Vögel in ihrem Garten. 
59 Prozent der Befragten fördert aktiv das Nahrungsangebot für Insekten und Vögel in ihrem Garten.  (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Zu den am häufigsten umgesetzten Aktivitäten zugunsten der Artenvielfalt gehören das Einrichten einer Wassertränke für Tiere (70 Prozent) beziehungsweise das Anbringen eines Futterhäuschens (64 Prozent), die Auswahl heimischer Pflanzen (63 Prozent), der späte Rückschnitt von Stauden im Frühjahr zur Förderung von Nahrungsangebot und Unterschlupf für Vögel und Insekten (59 Prozent) sowie das Anbringen von Nistkästen (50 Prozent).  

Mähen oder nicht mähen? 

Beim Rasen scheiden sich wiederum die Geister: Während etwa 4 von 10 Gartenbesitzern (41 Prozent) auf einen „ordentlich gemähten“ beziehungsweise „englischen Rasen“ Wert legen, fördern etwa genauso viele der Befragten (42 Prozent) die biologische Vielfalt in ihren Gärten mit einer Blumenwiese statt mit einem grünen Einheitsrasen. Außerdem beteiligt sich rund ein Viertel (24 Prozent) an der Aktion „No Mow May“, in deren Rahmen Gartenbesitzer auf das Rasenmähen im wachstumsstarken Mai verzichten, um die heimische Artenvielfalt und Biodiversität im Garten zu unterstützen. Dass hier noch weiteres Potenzial existiert, zeigt die Tatsache, dass fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) angaben, dass ihnen die Aktion „No Mow May“ bislang unbekannt ist.  

42 Prozent der Gartenbesitzer verzichten zugunsten der biologischen Vielfalt auf einen ordentlich gemähten Rasen – sie ziehen eine Blumenwiese vor.   
42 Prozent der Gartenbesitzer verzichten zugunsten der biologischen Vielfalt auf einen ordentlich gemähten Rasen – sie ziehen eine Blumenwiese vor.   (Quelle: Stihl)

Insgesamt zeigt das diesjährige Garten-Barometer: Wem Ordnung im Garten wichtig ist, der achtet auch verstärkt auf einen ordentlich gemähten Rasen (58 Prozent), während diejenigen Befragten, die weniger Wert auf Ordnung legen, verstärkt auf einen insekten- und artenfreundlichen Rasen achten (51 Prozent). Entscheidend dafür, wie man es mit der Ordnung hält, ist vor allem das Alter der Gartenbesitzer und ob es sich um den Vor- oder den Familiengarten handelt.

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch