Die Top 10 sind ihr Ziel: Die türkischen Metallwarenhersteller wollen zu den zehn größten Exportnationen in diesem Sektor aufsteigen. Um der weltweiten Branche vor Augen zu halten, wie sie heute schon aufgestellt sind, hat ihr Verband IDDMIB (Istanbul-Verband der Exporteure eisenhaltiger und nicht-eisenhaltiger Metallwaren) einen großen Informationsstand in Halle 10.2 der Internationalen Eisenwarenmesse bespielt.
Der türkische Hardware-Sektor stand 2023 für ein Volumen von 23,8 Mrd. USD. Davon gehen Produkte für 11,65 Mrd. USD in den Export; das entspricht 5,6 Prozent des gesamten Exportvolumens der türkischen Wirtschaft in Höhe von 255,8 Mrd. USD. Vier Jahre zuvor hat die Branche erst Ware für 7,4 Mrd. USD exportiert.
Allein 4,4 Mrd. USD oder 37,77 Prozent des Eisenwarenexports der Türkei entfallen auf die EU. Deutschland ist mit einem Anteil von 11,1 Prozent am Gesamtexport der Branche das wichtigste Abnehmerland. An zweiter Stelle stand – auch im Jahr 2023 – Russland mit einem Anteil von 8,06 Prozent, gefolgt vom Irak (6,1 Prozent), von Rumänien (4,16 Prozent) und den USA (3,91 Prozent). Die zehn größten Importeure von Hardware-Produkten „Made in Turkey“ stehen für ein Volumen von 5,41 Mrd. USD, also 46,5 Prozent des Gesamtexports. Insgesamt exportiert die Türkei Metallwaren in 210 Länder.
International bedeutsam und anerkannt ist die Stellung der türkischen Branche bei Produkten aus Kupfer. So steht die Türkei aktuell auf Platz sechs in Europa und Platz 17 weltweit im Ranking der Exportnationen für Kupferrohre und -verbindungselemente. Im Segment Aluminium stehen die türkischen Unternehmen europaweit auf Platz elf und weltweit auf Platz 22 im Exportranking.
Mit solchen Zahlen empfehlen sich die türkische Branche und ihr Verband aus ihrer Sicht als idealer Partner in der Nearshoring-Diskussion, die in Europa geführt wird. In Sachen Fachkräfte, Erfahrung und Infrastruktur und natürlich vor allem wegen der vergleichsweise kurzen Lieferwege bringt man sich gegenüber der Konkurrenz aus Fernost in Stellung. Außerdem setzt man auf das Thema Umwelt: Die Produktion in der Türkei laufe bereits mit 40 Prozent grüner Energie – ein Anteil, der in drei Jahren auf 60 Prozent steigen soll, hat die Pressestelle des IDDMIB auf dem Messestand versichert. Man bekenne sich strikt zur CO2-Regulierung der EU. Entsprechend war der Stand gestaltet: „Sustainable hardwares. For greener future“ lautete der prägende Claim.
Treibende Kraft im Verband ist Çetin Tecdeliog˘lu, der 2022 zum Präsidenten des IDDMIB gewählt wurde. Er ist Vorstandsmitglied von Civtec Civata und deren Mutter Tecde Group mit rund 20 Tochterunternehmen. Der Verband vertritt rund 8.000 Mitgliedsunternehmen in acht Segmenten. Bei ihnen arbeiten mehr als 850.000 Menschen in der Türkei.