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Hätte, hätte, Lieferkette

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Die Schwierigkeiten der Weltwirtschaft mit den Lieferketten sind eines der großen wirtschaftlichen und nicht zuletzt politischen Probleme dieser Tage. Aber das Politische ist ja immer auch privat. Jedenfalls war das für mich in diesem Sommer so.

Und das kam so: Die beste Ehefrau von allen ist ein echter Early Adopter beim Thema E-Mobilität. Sie nutzt das wunderbare Fortbewegungsmittel Pedelec, vulgo E-Bike, seit 13 Jahren. Und sie liebt es fast so sehr wie mich.

Ich für meinen Teil nutze neben meinem Rad mit herkömmlichem analogem Antrieb ebenfalls schon seit zehn Jahren ein Pedelec. Beide Elektro-Räder hatten in letzter Zeit aber mehr als nur Wehwehchen der Akkus. Jetzt mussten neue her.

Nach fleißiger Online-Recherche haben wir zwei E-Bikes bestellt, und zwar nicht bei einer Billig-Billig-Internet-Bude, sondern brav in einem ordentlichen kleinen Fachgeschäft, das die eher seltenen Räder mit dem von uns kompromisslos bevorzugten Hinterradantrieb (und, das nur am Rande, ohne Kette, sondern mit Carbon-Riemen) verkauft und zufälligerweise auch noch ganz bei uns in der Nähe ist.

Das war am 30. April, und der freundliche Händler warnte: Es würde schon so sechs bis acht Wochen dauern, die Lieferfristen seien gerade wieder lang. Egal, das war es uns wert. Aus den sechs bis acht Wochen wurden schließlich zehn. War auch noch okay. Der ganz, ganz große Haken war aber: Es wurde nur eines geliefert, nämlich meines. Und da begannen die Probleme dieses Sommers.

Mit jedem Anruf beim freundlichen Händler und dann beim Hersteller rückte der Termin, an dem das Rad ganz, ganz bestimmt geliefert würde, weiter in Richtung Herbst. Für September hatten wir eine Woche Radurlaub geplant. Die begann zu wackeln.

Die Story, die man uns beim Hersteller erzählte: Eine komplette Lieferung von Hinterrädern sei falsch gewesen. Man habe reklamiert. Der Lieferant habe versprochen nachzuliefern. Habe einfach nichts geliefert. Man habe einen Ersatzlieferanten gefunden. Bis der dann aus weiß der Himmel woher die passenden hinteren Laufräder beigeschafft hatte, waren der Ärger meiner Frau groß, die Stimmung unten, die Liebe – zum E-Bike! – auf eine harte Probe gestellt und der Urlaub lange rum. Denn es war Oktober. Aus den sechs bis acht Wochen waren 25 geworden. Eine Lieferfrist sozialistischen Ausmaßes.

Warum ich Ihnen das alles erzähle? Immer wieder schreiben wir im diy-Fachmagazin – und in dieser Ausgabe haben wir die Logistik ja zum Titelthema gemacht – über nicht funktionierende Supply Chains…

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