Wie positioniert sich Rusta im Home-and-Living-Markt?
Christof Sauck: Unsere Positionierung ist der Discount-Charakter in Sachen Preis, Qualität und Frequenz. Damit wollen wir uns definitiv abheben, das Ganze ergänzt durch das Einkaufserlebnis – ein Markt, in den der Kunde gerne geht. Hinzu kommt der Sortimentsmix. Als Kunde bekomme ich hier Dinge, die ich brauche, und Dinge, die ich möchte.
Eignet sich der deutsche Markt besonders gut für dieses Konzept?
Das Potenzial ist natürlich riesengroß: 80 Millionen Menschen im Vergleich zu den 20 Millionen in den drei Ländern, in denen Rusta bislang tätig ist.
Ich denke vor allem an die Mentalität: Das Discounting wurde ja in Deutschland erfunden.
Das stimmt. Auf der anderen Seite ist aber auch der Anspruch an den Händler trotz Discount in Deutschland höher als in anderen Ländern. Wir merken natürlich, dass hierzulande der Preisfokus stärker ist. Deutschland ist schon der herausforderndste Markt in Europa.
Sie sagen „Anspruch“. Meinen Sie das in Bezug auf Qualität?
In Bezug auf Qualität, auf Nachhaltigkeit, auf Einkaufserlebnis. Das sieht man ja auch bei den Lebensmittel-Discountern, die sich ganz schön hochgearbeitet haben in den vergangenen zehn Jahren.
Wie beschreiben Sie Ihre Kunden?
Sie sind sehr vielfältig, aber die Hauptzielgruppe ist die Familie mit – vielleicht kleineren – Kindern. Es sind Kunden, die gerne einen guten Deal machen, möglicherweise Eigentum haben und deswegen das Interesse haben, das Zuhause zu verschönern und zu erneuern.
Und vom Einkommen her?
Da sind unsere Kunden sehr stark im Mittelfeld angesiedelt.
Bei der Wahl der Standorte gehen Sie in Städte ab 100.000 Einwohner. Aber ob in der Stadt oder außerhalb, das ist nicht immer gleich.
Ja, das ist Teil unseres Lernens. Für uns ist es ganz wichtig, ein einheitliches Konzept zu verfolgen. Wir werden sicher kein spezielles Innenstadtkonzept entwickeln. Alle Standorte sind gleich. Welche Lage besser ist, wird sich noch zeigen. Wir werden unsere Schlüsse daraus ziehen, um dann die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Rusta ist an die Börse gegangen, und da denkt man: Die sammeln jetzt Geld ein für die Expansion.
Das war nicht der Grund. Es ist auch nur eine Minderheit der Anteile an die Börse gebracht worden. Rusta ist immer noch ein Familienunternehmen, Mehrheitseigner sind immer noch die…