Ein temporärer Pop-Up-Store im Neubaugebiet wäre sowohl für Handwerker als auch Häuslebauer attraktiv.
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Kundenzentrierung, Teil 2

Chance durch mehr Nähe

Im zweiten Teil der Serie zum Thema Kundenzentrierung denkt Marc Kreisel über neue Kontaktpunkte der Customer Journey nach – nicht nur für den Handel. 
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In der Juni-Ausgabe von diy wurde die Chance der Nähe unter den Aspekten der Fragmentierung beleuchtet: Viele Fachkompetenzzentren mit angedockten Abhollagern neben einem großen Destination Store in einer Stadt geben der Marke Omnipräsenz und mehr Sichtbarkeit. Die Fragmentierung unterstützt den digitalen Vertrieb insofern, als eine bessere Erreichbarkeit für den Click & ­Collect-Kunden gegeben ist.

Wenn man Nähe weiter untersuchen will, dann lohnt es sich, den Kundenbedarf in den verschiedenen Lebensphasen zum Thema Bau und Garten in Augenschein zu nehmen.

Temporäre Nähe im Neubaugebiet

Betrachtet man die Lebenszyklen einer Immobilie und fängt beim ersten Spatenstich bis zu den ersten Monaten nach dem Einzug an, so lässt sich schon hier Bedarf feststellen. Da sind zum einen die Handwerker, die immer Nachfrage an zusätzlichem oder fehlendem Material haben und dieses meist kurzfristig benötigen. Temporäre Pop-Ups oder mobile Einheiten in Neubaugebieten mit einer Zwei-Stunden-Lieferung aus dem nächsten Destination Store – quasi ein Bestell- und Abhol-Center aufgebaut aus Containern – würden dem Handwerker Fahrtzeit und damit auch Arbeitszeit und Kosten sparen.

Diese temporären Pop-Ups könnten sicher auch dem Privatkunden (Selbstausbauer oder Gartenanleger) im ersten halben Jahr des Immobilienlebens einen besonderen Service bieten. Die Idee ist im Übrigen nicht komplett neu. Leroy Merlin hat bereits vor einigen Jahren mit Pop-Ups vor russischen Trabantenbauten gearbeitet, in denen Eigentumswohnungen üblicherweise unausgebaut verkauft werden, hat dieses Format aber nicht weiterverfolgt. Das Potenzial in westeuropäischen Einfamilienhaussiedlungen dürfte deutlich höher liegen.

In Zeiten der explodierenden Energiekosten gibt es gerade bei den Einfamilienhaussiedlungen der 60er und 70er Jahre einen erhöhten Beratungsbedarf. Auch hier bietet sich ein temporäres Pop-Up-Beratungscenter für die mögliche energetische Sanierung an. Bei fehlender eigener Beratungskompetenz kann eine Kooperation mit einem lokalen Energieberater helfen.

Mit Stadtgrün in Köln und Stadtbunt in Frankfurt hat Toom das Pop-Up-Konzept schon einmal getestet.
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