Die Geschichte der Gründung von Gardena begann im Jahr 1960 mit einem Besuch der jungen Kaufleute Werner Kress und Eberhard Kastner in Paris und der Normandie. Von dort wollte man Gartengeräte importieren, um sie auf dem deutschen Markt anzubieten. So entstand das Unternehmen gleich von Beginn an als eine internationale Geschäftsbeziehung. Erst drei Jahre zuvor, und damit nur zwölf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, hatte sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet.
Ein paar Jahre später entstand der Markenname. Gardena wurde selbst zum Hersteller und setzte dabei von Anfang an nicht nur auf den Binnenmarkt, sondern auch auf den Export. Schnell wuchs man, nicht zuletzt auch durch den damals völlig neuen Vertriebskanal der Bau- und Heimwerkermärkte. Hier integrierte Obi im Jahr 1976 erstmalig ein Gartencenter und gab dem Segment damit zusätzliches Gewicht.
1976
integrierte Obi erstmalig ein Gartencenter und gab dem Segment damit zusätzliches Gewicht.
Mit der Wende ab dem Jahr 1989 taten sich für die Branche völlig neue Perspektiven auf. Im Süden und Westen Europas hatte es der Handel bereits mit starken Wettbewerbern zu tun. Hier waren französische Marktteilnehmer dominant. Im Osten taten sich durch den Fall des Eisernen Vorhangs auf einmal neue Möglichkeiten auf. Der Drang nach Expansion bekam damit eine klare Richtung. Im Fall von Gardena blieb es nicht nur bei Vertriebsniederlassungen. In Tschechien wurden auch drei eigene Fertigungsstätten etabliert in Ergänzung zu den Betrieben in der schwäbischen Heimat.
Stand zunächst die Erschließung der fünf neuen Bundesländer im Fokus, wurden sukzessive weitere Märkte systematisch erschlossen, von denen viele in den Folgejahren der Europäischen Union beitreten sollten. Darüber hinaus wurden auch die übrigen Länder des Balkans und nicht zuletzt Russland interessant. Auch wegen der Übernahme durch die schwedische Husqvarna Group im Jahr 2007 rückte für Gardena der Norden Europas ebenso auf die Agenda. Spätestens Mitte der 2000er Jahre war der gesamte europäische Markt sowohl von Handels- als auch von der Herstellerseite erschlossen und trug zur Internationalisierung des Geschäfts bei.
Auch außerhalb Europas gab es Bestrebungen, in weiteren Auslandsmärkten Fuß zu fassen. Nicht zuletzt, um einen Ausgleich zur Saisonalität und den Einflüssen des Wetters auf den Geschäftsverlauf zu reduzieren – so zum Beispiel in Australien und China.
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