Artenvielfalt ist vor allem für Ältere und für Städter ein wichtiges Thema – so ließen sich die Ergebnisse des Stihl-Garten-Barometers 2022 etwas zugespitzt zusammenfassen, die der Gerätehersteller vorgestellt hat.
Immerhin: Etwas mehr als die Hälfte der befragten Gartenbesitzerinnen und -besitzer sagen, dass biologische Vielfalt für sie wichtig oder sehr wichtig ist, während nur knapp 6 Prozent das Thema als unwichtig erachten. Sieht man jedoch genauer hin, zeigen sich große Unterschiede in den einzelnen Zielgruppen. So geben in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern 60 Prozent der Befragten an, dass Biodiversität für sie wichtig oder sehr wichtig ist; in Gemeinden unter 5.000 Einwohnern sind es dagegen 50 Prozent. Und: Während das Thema für 34 Prozent der 20- bis 29-Jährigen wichtig oder sehr wichtig ist, ist es das für 59 Prozent der über 40-Jährigen.
Gleichzeitig zeigt die Erhebung, dass die Bedeutung biologischer Vielfalt im eigenen Garten für die meisten nicht im Widerspruch zu einem gepflegten und aufgeräumten Garten steht, den sich zwei von fünf der Befragten (42 Prozent) wünschen. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein, ist doch für die meisten Gartenbesitzer (86 Prozent) ein Rasen mit Klee, Gänseblümchen und anderen oft auch als Unkraut bezeichneten Wildkräutern anstelle eines „englischen“ Rasens denkbar. Hiervon profitieren Bienen & Co. genauso wie von der Tatsache, dass der Großteil der Befragten den Rasen nur alle zwei Wochen (40 Prozent) oder noch seltener (32 Prozent) mäht.
Eine weitere Zahl untermauert die Bedeutung der Artenvielfalt aus Sicht der Hobbygärtner: 70 Prozent der Befragten geben an, dass sie die biologische Vielfalt in ihrem Garten bereits gezielt fördern. Bei Besitzern von Grundstücken mit einer Größe über 1.000 m² steigt dieser Wert sogar auf knapp 80 Prozent.
Bei den Maßnahmen dafür steht die Schaffung von Nahrungsquellen im Vordergrund: So gaben mehr als drei Viertel (77 Prozent) an, dass sie Vögeln und Insekten mit regionalen Pflanzen Nahrung bieten. Fast genauso viele (76 Prozent) haben einen Futterplatz und/oder eine Wasserstelle für Vögel und Insekten in ihrem Garten eingerichtet. Zu den häufigsten Maßnahmen zählen außerdem das Stehenlassen abgeblühter Pflanzen (70 Prozent) und das Anpflanzen von Blüh-Streifen oder -Inseln neben beziehungsweise in der Rasenfläche (59 Prozent).
Bei der Auswahl neuer Pflanzen berücksichtigt nur eine Minderheit der Gartenbesitzer das Thema biologische Vielfalt nicht oder gar nicht (8 Prozent); die überwiegende Mehrheit achtet hingegen zum Beispiel auf Regionalität, was die Nahrungsverwertbarkeit für Insekten und Vögel erhöht. Fast die Hälfte (45 Prozent) gibt an, dass sie das Thema biologische Vielfalt bei der Auswahl neuer Pflanzen sogar stark oder sehr stark berücksichtigen. Auch hier zeigt sich: Je älter die Befragten sind, desto wichtiger ist das Thema für sie.