Gartensortimente 2021: Umsatzwachstum gegenüber 2020 in Prozent

Gartenmarkt

Pflanzen wachsen

Der Gesamtmarkt für Gartenprodukte in Deutschland hat im ersten Pandemiejahr 2020 die Marke von 20 Mrd. Euro durchbrochen. Um mehr als 9 Prozent ist der Gesamtumsatz gestiegen. Die Deutschen konnten nicht so verreisen, wie sie wollten – da haben sie es sich zu Hause und eben auch im grünen Wohnzimmer gemütlich gemacht, heißt es nun Garten, Terrasse oder Balkon.

Diese gewaltigen Ausschlag der Umsatzkurve nach oben muss man im Kopf haben, wenn man die auf den ersten Blick enttäuschenden Hochrechnungen für 2021 sieht: Da ist der Gesamtmarkt Garten im Großen und Ganzen stabil geblieben, bei genauerem Hinsehen aber wohl leicht geschrumpft. Der Marktanalyst Klaus Peter Teipel hat auf dem Online-Kongress eBHB Ende November 2021 als hochgerechnete Größenordnung ein Minus von 0,5 Prozent genannt.

An der Pflanze hat es dieses Mal nicht gelegen, so viel kann man beim Blick auf die Analyse der Warengruppen schon einmal sagen. Die Kategorie Grün Outdoor (inklusive Saatgut) ist um 2,5 Prozent gestiegen, Grün Indoor sogar um 3,2 Prozent.

Diese beiden Zahlen machen zwei Trends greifbar, die, obwohl schon vor Corona zu beobachten, mit Corona in den vergangenen beiden Jahren voll durchgeschlagen haben: der Urban Jungle (in der Wohnung) und der Selbstversorgergarten (notfalls auch auf dem Balkon), der freilich wenig mit der echten und viel umfassenderen Selbstversorgung zu tun hat, wie sie noch von unseren Eltern und Großeltern praktiziert wurde.

Beide Themen werden darüber hinaus auch noch von jüngeren Zielgruppen getrieben, um die sich die Branche jahrelang bemüht hat – und die sich ihr jetzt durch die besondere Situation der Pandemie quasi aus eigenem Antrieb zuwenden. Für die Branche heißt das: Sie muss sich jetzt umso mehr darum bemühen, diese Zielgruppen nicht zu enttäuschen und sie langfristig zu binden.

Das Minus im Gesamtmarkt kommt also nicht vom lebenden Grün. Vielmehr lag die gesamte Palette der Hartware und der biologisch-chemischen Produkte im Minus – aber eben in einem relativen Minus, das sich auf hohe Vorgaben aus dem Jahr 2020 bezieht, als alle Gartensortimente mit prozentual zweistelligen Zuwachsraten förmlich explodiert sind mit Ausnahme der Gartengeräte, die aber auch noch 9 Prozent zugelegt haben. Die Gartenmöbel, Pools und Grills, die 2020 angeschafft wurden, um Urlaub in Bad Meingarten oder auf Balkonien zu machen, standen halt auch im Sommer 2021 noch da.

Das Marktvolumen Grün Indoor hat 2021 noch einmal zugelegt.
Das Marktvolumen Grün Indoor hat 2021 noch einmal zugelegt.

Bemerkenswert an den von Klaus Peter Teipel vorgelegten Zahlen ist allerdings etwas anderes: Die Baumärkte haben 2021 mit ihren Gartensortimenten deutlich schlechter abgeschnitten als der Markt insgesamt. Bei ihnen haben auch die Veränderungsraten der Pflanzenabsätze ein Minuszeichen, und die Umsatzverluste in der Hartware sind deutlich ausgeprägter.

Das wird sich so aber, da ist sich Teipel sicher, in der bevorstehenden Saison 2022 nicht fortsetzen, sondern sich möglicherweise sogar ins Gegenteil verkehren: Während der Branchenkenner dem Gartensortiment im Gesamtmarkt ein Plus von 1,5 Prozent prognostiziert, erwartet er fürs Gartengeschäft der Baumärkte einen Zuwachs von 2,0 Prozent.

Einen ausführlichen Beitrag zur Umsatzentwicklung in Gartencentern und Baumärkten finden Sie in der Hauptausgabe des Fachmagazins diy 2/2022.

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