„Ein gestiegener Bedarf an Heimwerkerartikeln infolge der Corona-Pandemie, eine ehebliche Störung der Lieferketten und Verfügbarkeit von vielen Rohstoffen und Produkten, verstärkt durch den Krieg in der Ukraine, hohe Inflationskosten, die Angst der Verbraucher vor einer ungewissen Zukunft und gestiegene Energiepreise sowie eine starke Kaufzurückhaltung prägten die zurückliegenden Jahre“, berichtet Michael Reuter, Geschäftsführer der Nespoli Deutschland GmbH. Der Anbieter hat 2020 kräftig in die Optimierung seiner Prozesse, in Technik und einen modernen Maschinenpark investiert. „Die jüngsten Entwicklungen haben uns in dem Entschluss zur Produktion in Deutschland und Europa bestärkt“, betont der Firmenchef.
Auch in der Logistik hat sich einiges getan: Der gesamte Prozess wurde optimiert und ist seit Ende 2021 an einem Standort konzentriert. Damit verbunden sind kurze Wege, das Vermeiden von Subkommissionen und doppelter Lagerhaltung. Ein Qualitätsmanagement soll Fehler und Reklamationen vermeiden. Für den Handel bedeutet das eine Belieferungen aller Sortimentsbereiche und Businessunits in einer Sendung – binnen weniger Tage. Der Spezialist für Malerwerkzeug steuert so zentral mehr als 5.500 unterschiedliche Artikel.
Nespoli betreibt Produktionsstandorte in Deutschland, Tschechien, Italien, Frankreich und Spanien. Die europäische Präsenz gewährleiste eine optimale Betreuung und Produktions-Know-How für die jeweiligen Märkte und länderspezifischen Produkte, unterstreicht der Lieferant. Der Hersteller ist davon überzeugt, dass „Made in Europe“ und „Made in Germany“ an Relevanz gewinnen werden. Neben flexiblen Reaktionszeiten böten die Produktionsstandorte in Europa den Vorteil, dass kleine Losgrößen und kundenindividuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden können. In China wird darüber hinaus speziell der Preiseinstiegsbereich Pinsel gefertigt. Der Großteil des Eigenproduktionssortiments stammt aus den europäischen Produktionsstätten.
Nespoli nutzt die Dachfläche der Logistik für Photovoltaik. Die Abwärme aus einer Biogasanlage wird für die Beheizung der Hallen genutzt und die des Maschinenparks fließt in die Produktionsstätte. Dadurch spare man Heizungsenergiekosten von mehr als 50 Prozent ein, hebt Reuter hervor. Bei der Auswahl von Rohstofflieferanten werde auf verantwortungsbewusste Quellen zurückgegriffen; Gesetze in Europa und Deutschland verpflichten dazu schon von Rechtswegen aus.
Zudem sollen die Produkte im Fertigungsprozess, bei der Anwendung und Verwertung möglichst umweltschonend und sozialverträglich sein. Neue Techniken und Verfahren vereinen Innovation und Nachhaltigkeit. Die neue Pinselserie Zero Loss soll garantieren, dass sich keine Filamente lösen. Die Pinsel werden ohne Klebstoff und Chemikalien und die Kunststoffbestandteile zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellt. Pinselstiele aus Holz stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft und sind FSC-zertifiziert. Viele Kunststoffteile wie Farbwannen, Gitter und Eimer sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Künftig sollen auch Farbroller diese Auszeichnung erhalten. „Die Herausforderung der Zukunft zu meistern, ist gerade in einer schweren Zeit nicht einfach. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen und stehen mit ausreichend Kapazitäten und einem motivierten Team dafür bereit“, so Reuter.
Dies ist die Langfassung des Beitrags aus der Printausgabe diy 10/2022.