Für die gesamte Baumarktbranche ist das Jahr 2020 ja bekanntlich super gelaufen, die ersten eineinhalb Monate 2021 jedoch überhaupt nicht: Es herrschte Lockdown bis Mitte März, die Systemrelevanz wurde ihnen nicht mehr zuerkannt, Umsätze (mit Endverbrauchern) konnten nur noch online gemacht werden. Ein sattes Umsatzminus war die Folge.
Für die ZG Raiffeisen, Karlsruhe, ist das Jahr 2020 mit ihren Märkten auch super gelaufen, die ersten Monate 2021 aber noch viel mehr: Bis einschließlich Mai haben die 80 Raiffeisen-Märkte der Karlsruher und ihre zwölf Trèfle Vert-Standorte im nahen Elsass ein (in beiden Ländern ungefähr gleich hohes) Umsatzplus von 21 Prozent hingelegt. Denn anders als die Baumärkte und die Gartencenter galten die Raiffeisen-Märkte durchgängig als systemrelevant. Der Grund: Der Umsatzanteil des Lebensmittelsortiments ist extrem hoch.
Er soll noch weiter wachsen, kündigt Vorstandsmitglied Lukas Roßhart an: „Wir bauen diesen Bereich in Zukunft weiter stark aus.“ Denn die Raiffeisenmärkte vermarkten vor allem regionale Erzeugnisse, und das kommt bei den Kunden derzeit sehr gut an: Man vertraut den Genossen, weil sie durch ihr Hauptgeschäftsfeld Landwirtschaft praktisch die gesamte Wertschöpfungskette begleiten, sozusagen vom Dinkelkorn bis zum Dinkelkeks. (Das Beispiel passt übrigens deswegen, weil die ZG den Dinkel als Nischenmarkt entdeckt hat.)
Neben den regionalen Lebensmitteln waren vor allem Gartenbedarf, Pflanzen und Wein – die Gaststätten und Restaurants waren schließlich auch geschlossen – die Wachstumstreiber im Jahr 2020. So hat die ZG Raiffeisen den Umsatz in ihrem Geschäftsfeld Märkte um 18,6 Prozent auf 121,4 Mio. Euro erhöht. Dabei haben die 80 Raiffeisen-Märkte in Deutschland mit einem Plus 19,6 Prozent etwas besser abgeschnitten als die zwölf französischen Trèfle Vert-Standorte im Elsass, deren Umsatz um 12 Prozent auf 15,8 Mio. Euro gewachsen ist. Damit ist der Anteil, den die Endverbrauchermärkte am Gesamtumsatz der Gruppe haben, auf 10 Prozent gestiegen; zum Rohertrag trugen sie zu 21 Prozent bei. Von einem „außerordentlichen Wachstumsschub“ durch die Pandemie sprach Roßhart denn auch bei der Vorstellung der Zahlen.
Ein weiterer wichtiger Grund für das Plus: „Viele neue…