Ich schätze, dass die meisten unserer Leser es nicht mitbekommen haben – ich auch nicht. Nektarios Bakakis machte mich darauf aufmerksam. Am 20. April 2021 hat Amazon seinen ersten Friseursalon aufgemacht: Amazon Salon. „Auf zwei Etagen und über 1.500 Quadratmetern wird der Amazon Salon in der Brushfield Street in Londons Spitalfields die neuesten Technologien der Branche testen, von Augmented-Reality-Haarberatungen bis hin zu Point-and-Learn-Technologie“, verspricht die Homepage der neuen Dienstleistung in der britischen Hauptstadt. Nach eigenen Angaben plant Amazon augenblicklich nicht, das Haar-Format vertrieblich weiter auszubauen, aber wer kann sich da bei dem US-Giganten schon sicher sein.
Amazon ist inzwischen längst kein sogenannter Pure Onlineplayer mehr. Das Unternehmen versucht immer mehr, auch im stationären Handels- und Dienstleistungsbereich Fuß zu fassen. Buchläden und Foodstores, der kassenlose Supermarkt „Amazon go“ und die Biomarktkette „Whole Foods“ sind da erst der Anfang. In Deutschland hat man bisher nur temporäre Pop-up-Stores getestet. „Wir wissen, dass Kunden offline einkaufen und dass sie Vielfalt mögen“, sagte der Deutschland-Chef von Amazon vor gut einem Jahr bereits der Tageszeitung „Die Welt“.
Amazon will offensichtlich die Gelegenheit nutzen, weiter in die Innenstädte hinein zu expandieren. Und dort vor allem in die 1-A-Lagen. Die wahrscheinlich zum Herbst dieses Jahres steigenden Insolvenzen klein- und mittelständischer Händler und Restaurantbetreiber auch in deutschen Städten eröffnen Amazon eine schmackhafte Spielwiese, verstärkt stationär Flagge zu zeigen. Und solange die deutschen Baumarktbetreiber noch über ihre optimalen Innenstadtformate nachdenken, wird Amazon so nach und nach seine Präsenz schon ausgebaut haben und auch stationär zu einer realen Macht werden. Man sieht: Ab und dann wiederholt sich Geschichte halt doch.
Herzlichst Ihr
Dr. Joachim Bengelsdorf
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