Es klingt schon sehr nach Frankreich, und es wird sich in der Kommunikation auch sehr nach Frankreich anfühlen – so viel kann Michael Christoffer schon einmal versprechen, wenn er über die künftige Kommunikation der Marke mit dem nun wirklich sehr französisch klingenden Namen Poétic spricht. Im Juli 2000 hat das französische Familienunternehmen Anvi, das mit der Marke Poétic auf dem Gartenmarkt aktiv ist, von der Groupe SEB das Gartengeschäft des deutschen Traditionsherstellers Emsa übernommen. Christoffer, bis dahin Head of Garden Business bei Emsa, ist nun für die Geschäftsleitung der Poétic GmbH verantwortlich.
In Frankreich ist Poétic als Hersteller von Kunststoffpflanzgefäßen eine echte Größe auf dem Markt „mit einer historisch sehr erfolgreichen Aufstellung“, wie es Christoffer formuliert. Standen bei Emsa für den Gartenbereich sechs Produktionslinien zur Verfügung, sind es bei Poétic nun mehr als 30 Anlagen. Damit werden alle drei relevanten Technologien – Blasform- und Rotationsverfahren sowie vor allem Spritzguss – abgedeckt.
„Dadurch sind wir deutlich flexibler und können schneller auf Kundenanfragen reagieren“, freut sich Christoffer darüber, dass praktisch das gesamte Produktionsvolumen im eigenen Unternehmen in Frankreich hergestellt wird. Zu mehr als 80 Prozent besteht es aus Recyclingmaterial – ein Must-have, ist Christoffer sicher. Viel wichtiger für die Gespräche mit dem Handel: „Durch die deutlich anderen Volumina können wir unseren Partnern attraktive Kostenstrukturen anbieten.“
Dass die Übernahme durch Poétic und die Umstellung des Vertriebs ausgerechnet in das turbulente Corona-Jahr mit seinem explodierenden Gartenmarkt gefallen sind, hat die Sache für Christoffer und sein 20-köpfiges Marketing- und Vertriebsteam in Münster nicht einfacher gemacht. Umso mehr freut er sich über erste Listungserfolge im DIY-Handel im Jahr 2021: „Unsere Art der Differenzierung kommt sehr wohl an“, berichtet er vom Feedback aus dem Handel.
Denn bei Poétic stehe ein extrem breites Portfolio zur Verfügung. „Von der Preisspanne her können wir praktisch alles abbilden“, beschreibt es Christoffer. Das beginne bei Linien für jüngere und preissensiblere Zielgruppen und reiche bis zu für den Kunststoffbereich exklusiven Preisstellungen. Unterm Strich heiße das: „Wir haben ein interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis, machen aber keinen Discount.“
Hinzu kommt exklusiv für den Fachhandel weiterhin die Marke Esteras mit Gefäßlinien und Terrassenbrunnen aus Fiberglas. Damit bietet Poétic Gefäße aus den gängigen Materialien aus einer Hand, was das Sortiment insbesondere für den Fachhandelsbereich noch vielfältiger macht.
Um mit der Marke Poétic für den Handel attraktiv zu bleiben, gibt es im französischen Mutterbetrieb im Burgund in der Nähe von Lyon eine hohe Investitionsbereitschaft, berichtet Christoffer. „Es wird jedes Jahr ein hohes Budget für Neuprodukte, Marketing und Promotion bereitgestellt, um das Portfolio upzudaten.“
Ab dem 1. Januar 2022 also wird dann alles unter der Marke Poétic laufen. Dazu entwickelt das Team in Münster derzeit die eingangs erwähnte Kampagne, mit der die hierzulande neue Marke eingeführt wird. Schließlich weiß der DACH-Chef, dass er mit einer neuen Marke auch eine neue Differenzierungsstrategie für den Handel braucht.
„Die Bild- und Markenbotschaften werden auf die positiven Attribute setzen, die Endkunden mit Frankreich in Verbindung bringen“, kündigt Christoffer an. La vie française und die Freude am Gärtnern mit der Marke verbinden – voilà, darum geht es. Einer Marke, die Poétic heißt, sollte das wohl gelingen.