Die Storch-Ciret Group produziert und liefert Malerwerkzeug für unterschiedliche Kundengruppen – vom gewerblichen Handwerker über den Handel bis zum privaten Anwender. Im Rahmen seines Investitionsprogramms 2020/2021 plant das international agierende Unternehmen mit Sitz in Wuppertal den Ausbau seiner Produktionskapazität am Standort Pelhrimov in Tschechien. Mit der Investition von über acht Millionen Euro reagiert die Gruppe auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten. „Damit wir unsere Kunden auch langfristig zuverlässig und krisensicher versorgen können, stärken wir unseren europäischen Produktionsstandort in Pelhrimov,“, erläutert Michael Oppermann, Geschäftsführer der Ciret GmbH, die Planung.
Pelhrimov liegt circa 100 km südlich von Prag. Die 17.000-Einwohner-Stadt gilt als Mittelpunkt der Pinsel- und Bürstenindustrie in Tschechien. Hier begann vor dreißig Jahren die Geschichte von FIA Pro Team – auf einer Produktionsfläche von 400 m² und unmittelbar gegenüber dem Produktionsstandort der Storch Holding. Als sich 2011 Ciret und Storch zur Storch-Ciret Group zusammenschlossen, wurden in Pelhrimov die Nachbarn zu Schwestern.
Größte Produktionsstätte für Malerwerkzeug in Europa
Die Fusion brachte erhebliche Synergien. Die Storch-Ciret Group gehört mit seinen 400 Mitarbeitern heute zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Region. Das tschechische Tochterunternehmen FIA Pro Team arbeitet hier auf über 30.000 m² Produktions- und Lagerflächen und ist nach eigenen Angaben die größte Produktionsstätte für Malerwerkzeug in Europa – mit einer enormen Vielfalt an Produktionsmöglichkeiten: Unter der Leitung von Jan Kalina werden in Pelhrimov Klein- und Großflächenwalzen, Bügel, Abdeckfolien, Klebebänder, Wannen, Gitter, Griffe, Walzenkerne, Tapezierwerkzeuge, Profi-Kleistergeräte und seit 2019 auch Pinsel hergestellt. Und das Werk wächst weiter: Die Storch-Ciret Group investiert an ihrem tschechischen Standort in Produktion und Lager. Um Abläufe in der Fertigung zu optimieren und die Produktionskapazitäten zu erweitern, werden Lagerflächen aus dem Produktionsbereich herausgenommen und zusätzliche 3.000 Palettenplätze eingerichtet. Das braucht Platz – und folglich neue Gebäude. Für eine nahtlose Schnittstelle und Kommunikation zwischen den verschiedenen Bereichen und Standorten sorgt seit diesem Jahr ein einheitliches ERP-System in der gesamten Storch-Ciret Group.
Kompensation von Corona-Effekten
„Mit den Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen erhöhen wir den Schutz der Mitarbeiter und können zugleich jederzeit reibungslose Arbeitsprozesse sicherstellen. Und indem wir die Kapazität erhöhen und durch Produktionsausweitung unsere Leistungsfähigkeit steigern, kompensieren wir zudem Corona-Effekte“, erklärt Oppermann. Die Produktion wird so umgestaltet, dass überall Abstandsregeln eingehalten werden können. So wird zum Beispiel das Rohmaterial produktionsnah ausgelagert. Eine Neustrukturierung der einzelnen Teams reduziert Wochenend- und Nachtschichten.
Auch in weitere Fertigungsanlagen investiert die Storch-Ciret Group 2021: Die Kapazität der Pinselproduktion wird mit einer weiteren Pinsellinie verdoppelt – die neue vollautomatische Anlage ist technisch „state of the art“. Ebenso wie die neue Schaumwalzenproduktion, die zu den leistungsfähigsten und innovativsten Fertigungsanlagen der Welt gehört. In den Bereichen Groß- und Kleinflächenwalzen, bei Spritzgussteilen und in der Bügelproduktion sind Modernisierungen und Kapazitätsausbau bereits in Planung.
Nachhaltig und zukunftssicher aufgestellt
Ein zentraler Wert der Unternehmensgruppe ist und bleibt das Thema Nachhaltigkeit – selbstverständlich auch in der Produktion. Bei der Herstellung von Kunststoffkomponenten werden verstärkt recycelte Rohstoffe eingesetzt, in den Produktionsablauf optimierte Verkaufs-, Mindestmengen- und Transportverpackungen integriert. Zusätzlich steht an jeder Produktionsmaschine ein Schredder, der die anfallenden Kunststoffreste direkt zu wiederverwertbaren Granulaten verarbeitet. Auf dem Dach einer Halle wurde eine Solaranlage installiert. Sie erzeugt den Strom, mit dem die Batterien der Gabelstapler geladen werden.
„Wir haben uns den Veränderungen durch die Corona-Pandemie nach innen und außen umfänglich gestellt und das Unternehmen leistungsfähig auf diese und künftige Herausforderungen ausgerichtet“, fasst Oppermann die geplanten Maßnahmen zusammen. „Aber es ist und bleibt ein großer Anspruch an alle unsere Mitarbeiter.“