Der erste richtige DIY-Discounter?

Wahrscheinlich ist das genau der richtige Ort für einen (noch) experimentellen Standort. Im vogtländischen Falkenstein, einer Kleinstadt mit etwas über 8.000 Einwohnern im südwestlichen Sachsen, startete am 2. Mai mit dem Discount-Baumarkt Bauaktiv und vier Marktmitarbeitern die jüngste und neueste Vertriebsschiene der NBB. Der neue Baumarkt mit einer Verkaufsfläche von rund 800 m² bietet um die 8.000 unterschiedliche Produkte an und befriedigt damit die Heimwerkergrundbedürfnisse der Kunden. Die Sortimentsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kleineisen, Farben und Lacke sowie im Garten. Das Hauptaugenmerk, so Thomas Herzner, Geschäftsführer der NBB Bau- und Heimwerkermärkte GmbH, liege dabei auf Verbrauchsartikeln, die der Kunde regelmäßig benötige. Auf der Freifläche werden Gartenprodukte wie Erden und Dünger angeboten, saisonale Pflanzen runden das Angebot ab. Eisenwaren wie Schrauben und Muttern gibt es kiloweise im freien Verkauf. Mit Lieferantenmarken ist man zurückhaltend, dennoch wird auch auf Produkte von Fischer, Spax und Meister sowie ebenfalls auf die blaue Linie von Bosch nicht verzichtet. Ansonsten setzt man voll auf das selbst entwickelte Eigenmarkenprogramm.
Bei der neuen NBB-Vertriebslinie Bauaktiv gehe es, so Herzner, "um ein straff geführtes Discount-Konzept, wobei eine klare Trennung zwischen dem bestehenden Bauspezi-Konzept und den neuen Bauaktiv-Märkten besteht". Deshalb wird auch in der NBB-Zentrale in Rodenberg beziehungsweise im NBB-Büro Süd in Forchheim sauber nach den beiden Vertriebssystemen getrennt. Horst Bradtmöller und Julia Ganski aus der NBB-Zentrale haben das neue Discount-Konzept innerhalb kurzer Zeit mitentwickelt und auf den Weg gebracht. Beide Bauaktiv-Verantwortliche betonen: "Wir sind ein eigenes Unternehmen im Unternehmen" und verweisen damit auf die Eigenständigkeit des Discountsystems. Und es kann durchaus sein, dass mit dem neuen System der NBB der erste richtige Baumarktdiscounter gelungen ist, der über Verwertungskonzepte hinausgeht.
Genützt hat Bradtmöller und Ganski, dass die beiden regionalen Unternehmer Ronny Kadelke und Sven Voigtländer auf der Suche nach einem überzeugenden Vertriebskonzept für den in Falkenstein nach Umsiedlung leerstehenden ehemaligen Netto-Standort waren. Über die Idee einer Subway-Niederlassung (dafür ist die Stadt aber zu klein) und eines Sonderpreis Baumarkts (nicht umsetzbar wegen Gebietsschutz für einen Sonderpreis Baumarkt im rund drei Kilometer entfernten Auerbach) kam man zur…