Wie schätzen Sie die Chancen von Poco vor dem Hintergrund sich verdüsternder wirtschaftlichen Aussichten ein?
Thomas Horschler: Ausgesprochen gut: Denn Poco bedient ein Marktsegment der Haushalte bis 2700 Euro Haushaltseinkommen. Das entspricht über den Daumen rund 70 Prozent der deutschen Bevölkerung. Selbst bei wachsendem Umsatzanteil blickt Poco optimistisch auf die Entwicklung der stationären Märkte, weil die Erfahrung lehrt, dass Einkäufe rund um die Einrichtung ganz intensiv mit einer sinnlichen Erfahrung verbunden sind. Diese Erwartung wird bislang auch vollauf durch die Entwicklung bestätigt: Poco verzeichnet auch auf Bestandsflächen tendenziell wachsende Umsätze.
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie der "typische" Poco-Kunde aussieht?
Der typische Poco-Kunde erwartet eine ordentliche Qualität zu exzellenten Preisen und hat wachsende Ansprüche an Service und Design des Angebots.
Inwieweit steht Poco in einer Konkurrenzsituation zu andern Vertriebslinien wie Warenhäuser und Baumärkte?
Poco steht natürlich im Wettbewerb zu anderen Einrichtungshäusern, insbesondere Discountern, aber auch Baumärkten etc. - schlicht allen, die ein vergleichbares Sortiment anbieten. Aber: Wettbewerb stärkt in der Regel den einzelnen Standort und trägt dazu bei, Kunden anzuziehen.
Und wie zu Amazon, Ebay und Alibaba?
Spielt für uns keine Rolle, das Online-Geschäft wird über den eigenen Web-Shop abgewickelt.
Wie stellt sich für Poco der deutsche Markt dar - und bietetdieser noch genügend Expansionsraum oder lockt verstärkt das Ausland?
Der deutsche Markt wird schwieriger: Es gibt bereits ein deutliches Überangebot an Verkaufsflächen im Einrichtungsbereich. Damit wächst auch der Wettbewerb. Am Schluss werden die aus dem Wettbewerb hervorgehen, die über ein kundengerechtes Konzept verfügen. Poco sieht sich durch die bisherige Entwicklung bestätigt, hat gegenwärtig 125 Häuser und wird seine Expansion im kommenden Jahr mit verstärkter Kraft fortsetzen: Es gibt immer noch eine Reihe von Regionen in Deutschland ohne einen Poco-Markt (Jeweils ab 100.000 bis 150.000 Einwohner in einem Einzugsbereich von höchstens 30 Minuten Fahrzeit.). In der Summe könnten bis zu 200 Poco-Märkte in Deutschland Platz finden.