Und bei den Heimwerkern? Sie heißen "Ökobaumarkt", "Der Naturbaumarkt" oder "Gesundbaumarkt", es sind Einzel- und Fachhändler, Einzelkämpfer und Verbünde wie "ÖkoPlus". Und auch Baumarktbetreiber wie beispielsweise Toom Baumarkt fokussieren sich bei ihren werblichen Auftritten stark auf das Thema "Nachhaltigkeit". Sie alle eint eines: Sie versprechen gesundes, ökologisches Bauen mit biologisch unbedenklichen Produkten und Methoden. Lieferanten ihrerseits legen verstärkt grüne Sortimente auf, propagieren Nachhaltigkeit und lassen ihre Produkte verstärkt mit Bio- und Ökosiegeln versehen.
Hornbach-Vorstandsmitglied Susanne Jäger weigert sich, von einem "Hype" zu sprechen. Sie nimmt, wie viele andere Baumarktbetreiber, Hersteller und Verbände auch, diese Entwicklung ernst und führt die Hinwendung zu diesem Thema - auch wenn sie es so explizit im diy-Interview in diesem Heft nicht ausspricht - auf einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel zurück, der Bestand haben wird.
Erstaunlich ist, dass die Preissensibilität der Kunden in den Baumärkten bei Öko- und Bio-Produkten bei weitem nicht so ausgeprägt zu sein scheint wie im Lebensmittelhandel. Liegt es an den Kundeneinstellungen selbst oder daran, dass die Preisdisparitäten zwischen "normalen" und "grünen" Produkten/Sortimenten geringer sind? Ich weiß es nicht.
Bereits 2013 hatte das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung aus Heidelberg vorgeschlagen, für ein neu zu schaffendes, allgemeingültiges Nachhaltigkeitslabel inhaltliche Mindestanforderungen zu schaffen. Geschehen ist bis heute: nichts.Herzlichst IhrDr. Joachim Bengelsdorf
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