Als Adolf Jandorf "sein" Kaufhaus des Westens 1907 eröffnete, spottete die Konkurrenz, es läge ja "Jottwede", "Janz weet draußen". Denn Jandorf errichtete sein neuestes, damals bereits siebtes Kaufhaus nicht in der Berliner Stadtmitte, etwa in der Leipziger Straße (wie seine Wettbewerber Wertheim und Tietz), sondern im mondäneren, so genannten "Neuen Westen" der boomenden Reichshauptstadt, nahe der Stadtteile Tiergarten, Charlottenburg und Wilmersdorf. Das KaDeWe hat seinen Namen daher schon 1907 bekommen und nicht, wie viele vermuten, nach dem Mauerbau 1961.
Von diesem Selbstbewusstsein wünsche ich mir auch Einiges für unsere Baumarktbranche. Sich hinzustellen und zu sagen, dass man von sich überzeugt und gut sei, dass man so interessant sei, dass die Kunden einfach kommen müssten, und dass einem die Konkurrenz praktisch gleichgültig sei, denn der Erfolgsmaßstab sei man selbst: Wow, das wäre mal ein Zeichen.
Stattdessen herrscht Verzagtheit und Unsicherheit. Vor allem mit dem Blick auf die übermächtig erscheinende Internet-Konkurrenz der großen Portalbetreiber machen sich die Baumarktbetreiber kleiner, als sie in Wirklichkeit sind. Sie scheinen aber auch keine wirkliche Gegenstrategie zu haben. Adolf Jandorfs Optimismus kann da helfen: Jottwede? Egal! Denn wo es lang geht, bestimmen wir.Herzlichst IhrJoachim Bengelsdorf
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