Die großen Themen auf der diesjährigen Jahrestagung von Werkers Welt drehten sich um Marke, Marketing und Expansion. Warum?
Reiner Sammer: In Heiligendamm haben wir Flagge und auch die Stärke unseres Systems gezeigt. Wir werden auch zukünftig aus eigener Kraft expandieren. Die Hagebau-Gesellschafter erkennen die Chancen des Systems, könnten das Potenzial von Werkers Welt aber noch mehr nutzen.Kai Kächelein: Wir sind durchaus zufrieden mit unseren Gesellschaftern und fassen hier z. B. Beschlüsse, die verbindlicher sind als im Hagebaumarkt System. Von einer nationalen Marke "Werkers Welt" können wir jedoch erst sprechen, wenn wir 200 Standorte realisiert haben. Die bestehenden 100 Werkers Welt-Märkte sind dahingehend innerhalb unserer Kooperation die Testimonials auf dem Weg dahin.
Intensiv wurde auch über die Weiterentwicklung in Richtung Omni-Channel diskutiert.
Kächelein: Das ist eine Frage, die uns bei der Hagebau auch beschäftigt. Vor acht Jahren wurde darüber noch mit dem Schlagwort "Kannibalisierung" diskutiert. Heute wissen wir, dass es unabdingbar ist, die Sortimente on- und offline, also im Internetshop und im stationären Handel, anzugleichen. Kurz: Dort, wo Hagebau drauf steht - gleich ob im Netz oder stationär -, muss auch das Hagebau-Sortiment drinnen sein, und dort, wo Werkers Welt drauf steht, muss man auch dieses Sortiment möglichst umfassend finden.Sammer: Da liegt der Schlüssel in der Warenwirtschaft, denn das setzt Prohibis, das kooperationseigene Warenwirtschaftssystem der Hagebau IT, für alle Gesellschafter voraus. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg.
Bei der Markenführung von Werkers Welt fällt kein Hinweis zur Hagebau auf. Absicht?
Kächelein: Man muss bei zwei Vertriebslinien beide Linien total getrennt voneinander fahren. Das kommunizieren wir auch so in der Werbung. Primär müssen wir an der Differenzierung beider Systeme arbeiten.
Ist das Werkers Welt-Konzept auch für größere Städte geeignet?
Sammer: Wir sind ja in Deutschland bereits flächendeckend verteilt und könnten natürlich auch in die Städte. Gerade jetzt, wo die Discounter größere Flächen suchen und ihre alten Standorte aufgeben, ergeben sich neue Chancen. Sortimentstechnisch können wir ohne Probleme darauf reagieren.