Dabei läuft es nicht immer so dramatisch ab, wie es eine Zeit lang in Heidenau (nahe Dresden) der Fall war, als Nacht für Nacht Hunderte von Demonstranten die dortige provisorische Asylunterkunft angriffen. Baumärkte waren dadurch, dass sie zu Notunterkünften umfunktioniert wurden, auf jeden Fall, wenn auch eher unfreiwillig, in die Schlagzeilen geraten. So auch der zu einer eher etwas traurigen Berühmtheit gelangte Praktiker-Standort in Bruchsal-Heidelsheim, der 2013 noch als Drehort für eine Film-Doku gedient hatte („Hier sprach der Preis“). Die Dokumentation hatte der Dähne Verlag erst im Juli dieses Jahres der DIY-Branche exklusiv vorgestellt. Hier sollen rund 500 Asylsuchende eine erste Bleibe finden.
Dabei bewegt das Thema die Branche durchaus, wie eine, wenn auch nicht repräsentative, Umfrage auf diyonline.de zeigt. Über 62 Prozent der Teilnehmer beurteilen demnach die Folgen der Flüchtlingszuwanderung eher positiv, fast 38 Prozent entsprechend eher negativ. Dabei sind die beiden Ergebnisse mit den jeweils höchsten Werten diejenigen, die die positiven wie negativen Einzelergebnisse („… aus beiden Gründen“) zusammengefasst bewerten.
Man kann ja auch durchaus ganz pragmatisch auf die Probleme reagieren, etwa so wie Nolte Lagertechnik. Man könne, so Eigentümer Manuel Villena, „schnell und relativ kostengünstig zusätzliche Stockwerke“ in Hallen einbauen. Man erhalte so bis zu vier Mal mehr Platz. Villena bedauert die fehlende Entschlossenheit der Politiker in dieser Frage.
In zahlreichen Gesprächen beteuern Verantwortliche der DIY-Branche (Handel, Lieferanten und Verbände) ihre Offenheit in der Asylfrage. Probleme werden natürlich gesehen, auch die Zögerlichkeit der Politiker kritisiert, aber gleichzeitig wird das Engagement der Bevölkerung gelobt und werden die Chancen des verstärkten Flüchtlingszuzugs betont…