Das Ausweisen neuer Handelsstandorte ist eine extrem langwierige Sache in der Schweiz. Das hat auch seine Vorteile, jedenfalls aus Sicht der Schweizer Unternehmen: Der Wettbewerb von außen, insbesondere von den potenten Handelsgruppen aus Deutschland, tut sich schwer, interessante Flächen zu ergattern; der deutsche Gartencenterbetreiber Dehner beispielsweise hat deshalb seine Pläne eines Markteintritts schon vor einigen Jahren zugunsten einer Kooperation mit der Coop-Gruppe aufgegeben. Und die Unternehmen im Markt, ob Schweizer oder Ausländer, sind dazu gezwungen, mit den vorhandenen Flächen höchst effizient umzugehen.
Bei Jumbo, der Nummer zwei auf dem Schweizer DIY-Markt, hat man die Entwicklung neuer Flächen zwar nicht auf Eis gelegt; es wird im nächsten Jahr große Neueröffnungen geben. Aber man konzentriert sich im Moment darauf, bestehende Märkte zu modernisieren, die Flächen zu optimieren und, wo möglich, zu erweitern.
Nachhaltigkeit treibt alle um
Die Internationale Eisenwarenmesse in Köln war in diesem Jahr Schauplatz für umweltfreundliche Lösungen. Auch im Fokus: Der Auftritt am stationären PO…
"Unsere Strategie ist, dass wir mit unseren derzeit 41 Märkten in der ganzen Schweiz die kleineren Märkte vergrößern", erläutert CEO Jérôme Gilg. Intern klassifiziert Jumbo sein Standortportfolio in vier Kategorien: Das kleinste Format sind Kompaktmärkte mit weniger als 1.200 m² für die Innenstadt. In der Mitte sind mit 3.000 bis 5.500 m² die Jumbo- und die Jumbo-Plus-Märkte positioniert, darüber gibt es noch zehn Maximo-Märkte mit maximal 8.000 m² Verkaufsfläche.
In La Chaux-de-Fonds hat Jumbo ein Musterbeispiel vorexerziert, wie man die Märkte weiterentwickeln will. Indem die Fläche um rund 60 Prozent erweitert wurde, hat man die Möglichkeiten dafür geschaffen, ein Sortiment von mehr als 60.000 Artikeln zu präsentieren. Rund zwölf Mio. CHF hat das Unternehmen für diese Investition in die Hand genommen.
Der Markt mit vormals 2.800 m² zählte zur einfachen Jumbo-Klasse und wurde nun auf das Format Jumbo-Plus mit einer Gesamtverkaufsfläche von 4.500 m² gebracht. Davon entfallen 1.850 auf die Baumarkt-Innenverkaufsfläche.
Ein wesentliches Element der Modernisierung ist die massive Erweiterung des Gartenbereichs. Das neue Glashaus hat 1.700 m², die Außenverkaufsfläche 950 m².
Allerdings mussten hier Abstriche gemacht werden. Mit Rücksicht auf mögliche Schneelasten hat man auf ein Glasdach verzichtet, denn schneien kann es hier schon…