"Eine Vielzahl von Berufsbildern in unseren Mitgliedsunternehmen und im Handel setzen idealerweise eine Ausbildung im gartenbaulichen Bereich voraus. Kenntnisse über Pflanzensortimente, Pflanzenernährung, -gesundheit und -pflege oder gartenbauwirtschaftliche Zusammenhänge werden in Category- und Produktmanagement ebenso wie in Vertrieb und Verkauf benötigt.
Leider bieten die Berufsbilder Gärtner, Gärtnermeister, Gartenbautechniker und Ingenieur heute oft zu wenig Attraktivität, um junge Menschen dafür zu begeistern, diese Berufe zu ergreifen. Deshalb müssen Gartenbau, Industrie und Handel noch besser kommunizieren, welche Entwicklungsmöglichkeiten die jeweilige Ausbildung bietet. Eine Voraussetzung ist auch, dass der Beruf Gärtner hinsichtlich seiner Verdienstmöglichkeiten mit anderen Berufen konkurrieren kann.
In Zeiten zurückgehender Schulabsolventen durch die demografische Entwicklung bekommt dies der Gartenbau sehr zu spüren. Aus unserer Sicht würde das Berufsbild attraktiver, wenn nicht nur Aspekte der Pflanzenproduktion, sondern auch Vermarktung von Pflanzen, Vertriebswege im grünen Markt, Vermarktung von Gartenhartware und biochemischer Produkte sowie z. B. Wissen um das Verbraucherverhalten und die Entwicklung der Freizeitmärkte dazugehörten. Fachleute im Handel mit Wissen um den Gartenmarkt als Teil der Freizeitindustrie würden auch dem Erwerbsgartenbau helfen, seine Produkte vernünftig zu platzieren."
Peter Botz, Geschäftsführer Verband Deutscher Garten-Center:
"Viele unserer Mitarbeiter gehören zu den geburtenstarken Jahrgängen. In der Zeit, als sie ihre Berufsausbildung machten, wurde insbesondere in der Gartenbauproduktion noch sehr viel ausgebildet. Hier treffen heute zwei Effekte zusammen: Die Zahl der Jugendlichen ist geschrumpft, im Gartenbau wird weniger ausgebildet, und dementsprechend wechseln deutlich weniger Mitarbeiter in den Einzelhandel. Vielleicht liegt auch in der Zuwanderung eine Chance, dem Mangel an Nachwuchs zu begegnen.
Die größte Chance liegt jedoch sicher darin, die bewährten Mitarbeiter möglichst lange zu motivieren. Deren Erfahrung und das Verständnis für die Hauptkundengruppe 50+ ist nicht zu unterschätzen. Hier können unsere Betriebe den älteren Mitarbeitern in Bezug auf die im Einzelhandel üblichen sehr langen Verkaufszeiten entgegenkommen und im Gegenzug eine längere Lebensarbeitszeit vereinbaren.
Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ausbildung…