In Zeiten des globalen Internets schon gar nicht mehr: Der Wettbewerber befindet sich nicht mehr im anderen Stadtteil, sondern... ja, wo eigentlich? Das ist dem Kunden ganz egal, Hauptsache, der (Niedrig-)Preis stimmt.
Ist das wirklich so? Die Kooperationen und vor allem ihre Mitglieder wissen es schon lange, und dieses Wissen kann in Zeiten des globalen Wettbewerbs viel wert sein: Das Geschäft ist nicht in erster Linie lokal, und es muss nicht global sein. Aber es ist in jedem Fall regional. Deshalb legen die Gesellschafter ja auch so großen Wert darauf, mit ihrer Firmenidentität sichtbar zu bleiben.
Auf Industrieseite dagegen mag man sich denken: Da wäre noch Luft nach oben. Wo bleiben sie, die Konzepte für die Vermarktung regionaler Produkte, wie sie im LEH Fuß fassen?
Also Schrauben und Farben aus kontrolliert regionalem Anbau? Scherz beiseite: Für viele Baumarktkunden mag die regionale Herkunft vieler Produkte kein Argument sein, das einen möglicherweise höheren Preis rechtfertigt. Aber wenn man "regional" geographisch weiter fasst, wird ein Schuh draus. "Made in Germany" ist da das Paradebeispiel. Wo also ist das Baumarktkonzept, das bewusst die regionale Karte ausspielt - und damit schnell beim Thema Qualität wäre?
Eigenartigerweise tun das nicht einmal die Gartencenter in großem Stil, wo der regionale Gedanke bei lebendem Grün doch viel näher liegt. Immerhin schein sich auch hier etwas zu ändern, wie wir ebenfalls in dieser Ausgabe beschreiben: Egesa Garten hat das erste durchgängige Konzept zur Vermarktung regional produzierter Pflanzen vorgelegt. Seine Funktionsfähigkeit muss das Konzept noch unter Beweis stellen. Denkfähigkeit hat man immerhin schon einmal bewiesen.
Rainer Strnad
P. S.: A propos regionale Produktion: Diesem Heft liegt das diy spezial mit den Neuheiten 2014/2015 bei. Unbedingt reinschauen und an der Wahl der Top-Neuheiten teilnehmen!P. P. S.: Und à propos Beilage: In unserem großen Sonderheft gratuliert die Branche ihrem Verband zum 40. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, BHB!