Eigentlich hätte der 7. Internationale BHB-Gartenkongress alle Voraussetzungen dazu gehabt, zur Gründungsveranstaltung der Selbsthilfegruppe „Meine grüne Depression“ zu werden: Schon zu Beginn verkündete BHB-Präsident Erich Huwer Zahlen, die für einen ordentlichen Stimmungsabfall der offiziell 200 Teilnehmer hätten sorgen können: minus 17 Prozent der Baumarkt-Gartencenter bis April (siehe ausführliche Meldung in Garten aktuell). Das Gegenteil ist eingetreten: Die Stimmung war vielleicht nicht blendend, aber gut. Man blickt nach vorne. Das lag am sorgfältig austarierten Programm, an Themen ganz nah am Informations- und Diskussionsbedarf der Branche, an kompetenten Vorträgen aus Firmensicht ohne das Herunterbeten der jeweils eigenen Produktpalette und an meinungsfreudigen Referenten. Eine Branchenkonferenz, auf der gegensätzliche Argumente nicht nur hinter vorgehaltener Hand, sondern auch auf offener Bühne ausgetauscht werden – nicht das Schlechteste, womit so eine Veranstaltung glänzen kann. „Ich möchte etwas polarisieren.“ Rudolf Harrer, Vorsitzender des Industrieverbands Garten (IVG) und Mitglied der Geschäftsführung von Honda Deutschland, setzte gleich zu Beginn so etwas wie das – konstruktiv gemeinte und auch so verstandene – Motto der beiden Tage (das offiziell „Ideen für Wachstum“ lautete). In seiner Auseinandersetzung mit der Rolle der unterschiedlichen Vertriebstypen beklagte er zu viele Fehler im Marketing-Mix, mangelnde strategische Ausrichtung der Vertriebspolitik und unnötige Konkurrenzkämpfe. Die Zahlenlage bezogen auf 2012 (diy berichtete bereits) stellte Klaus Peter Teipel (results 4 retails in Zusammenarbeit mit IFH Retail Consultants) vor. Seine Prognose von einem Umsatzminus im Gartenmarkt in Höhe von 1,6 Prozent und einem 2014 anschließenden Plus von 3,6 Prozent wurde nicht von allen Teilnehmern geteilt, wie in den Pausen deutlich wurde. Denn die Teilnehmer diskutierten ausgiebig über die Referate – ein weiteres Plus für diesen Kongress. Teipel schnitt auch das Thema Online-Handel an, das an mehreren Stellen des Programms seinen Platz hatte. Der Marktanteil des Versandhandels im Gartenbereich wird seiner Prognose zufolge in zwei Jahren bei 3,1 Prozent liegen. „Ist das eine Bedrohung?“, fragte er, ohne das Thema herunterzuspielen. „Die stationäre Dominanz des Handels wird wanken, aber nicht fallen.“ Sehr pointiert bis passioniert vertrat der mittelständische Gartencenterbetreiber Alexander Kremer seine Position zu diesem Thema. E-Commerce…