Max Bahr, Pleite,Zukunft,
Wie die Zukunft wird für die Max Bahr-Standorte, steht vielleicht nur in den Karten, aber vielleicht noch nicht einmal dort.
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Max Bahr

Friede der Asche

Der Todeskampf von Max Bahr dauerte Wochen. Die jetzt erfolgte Entscheidung sorgt für Klarheit und für neue Chancen für die Mitarbeiter.
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Letzte prämortale, unkontrollierbare Lebenszeichen bezeichnet man gemeinhin als Agonie. In der Regel dauert der Todeskampf bei einem Menschen nur wenige Stunden, übertragen auf Firmen kann sich dieser aber über Wochen, ja Monate hinziehen. Im Falle von Max Bahr – wie auch vorher bereits von Praktiker – konnte man solch einen griechisch-klassischen Todeskampf mit Langzeitwirkung mitverfolgen.Die Wirtschafts- und die Fachpresse – auch der Dähne Verlag – kamen fast nicht mehr hinterher, über den aktuellen (tatsächlichen oder vermeintlichen) Stand der Dinge in der Causa „Max Bahr“ zu berichten. Mal war Hellweg (Semer zusammen mit Trauthwein und Möhrle) in der besseren Position, dann wiederum keiner mehr, dann plötzlich doch wieder Globus (Bruch und Huwer). Zahlen schwirrten durch den Raum, Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurden an- und Hypothesen aufgestellt.Glaubt man den Protagonisten, so sind zwei Gründe für das Scheitern aller Lebenserhaltungsmaßnahmen für Max Bahr zu nennen. Erstens im Falle Hellweg die unrealistischen Mietvorstellungen von Moor Park, der insolventen Immobilientochter der Royal Bank of Scotland (RBS). Nun, exorbitante Mietzahlungen scheinen bei Praktiker schon unter Metro-Zeiten usus gewesen zu sein. Und seinerseits hatte die Praktiker AG für ihre Konzerntochter Max Bahr im Jahr 2007 eine abstrakte Mietgarantie auf erstes schriftliches Anfordern über mehrere hundert Mio. € übernommen.Im zweiten Fall liegen die Beweggründe etwas anders. Moor Park scheint offensichtlich der Überzeugung gewesen zu sein, aus zahlreichen Einzelverkäufen seiner Max Bahr-Immobilien mehr Einnahmen erzielen zu können als durch eine Veräußerung eines fast kompletten Unternehmensbrockens. Eine schlechte Lösung für die Marke Max Bahr, auch für die Mitarbeiter, eine nachvollziehbare aber für die Immobiliengesellschaft, die ja ihrerseits auch der Muttergesellschaft RBS gegenüber verpflichtet ist, mit dem eigenen Vermögen so effektiv wie nur möglich umzugehen. Branchenkenner bewerten den Wert der 66 Max Bahr-Immobilien, die Globus erwerben wollte, mit 350 bis 400 Mio. €.Als erster hat nach dem gescheiterten Paketverkauf Bauhaus 22 Standorte und damit rund ein Drittel der Standorte von Max Bahr übernommen. Über drei weitere Standorte wird noch verhandelt. Die Mannheimer dürften für ihre Max Bahr-Immobilien rund 130 Mio. € bezahlt haben. Mit der Übernahme sind immerhin rund 1.300 der noch verbliebenen 3.600 Arbeitsplätze bei Max Bahr gesichert. An den Standorten werden…
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