Das wurde eine teure Dichtung aus dem Baumarkt. Statt 2,59 € kostet sie einem 66 Jahre alten Rentner aus Düsseldorf jetzt 1.350 €. Denn dieser hatte das Teil einfach mitgehen lassen. Zum ersten Mal in seinem Leben bekam er es deshalb mit der Justiz zu tun. Was die Sache verschärfte, war das Springmesser in der Hosentasche des Diebes. „Das war ein Geschenk von einem Freund. Ich trage es seit über 30 Jahren immer bei mir. Zum Apfelschälen.“ Damit wurde der einfache Diebstahl einer Rohrdichtung rein juristisch zum Raub. Und hier beträgt die Mindeststrafe ein halbes Jahr. Weil der Staatsanwalt keinen minderschweren Fall annehmen wollte, plädierte er auch auf die Mindeststrafe. Das wiederum erstaunte den Rentner: „Ich bin einfach sprachlos. Was soll ich dazu noch sagen. Das war das erste Mal, dass ich was geklaut habe.“ Das Messer wollte er übrigens nicht freiwillig rausrücken. „Ich hänge daran.“ Also musste die Richterin es als Tatwaffe einziehen. Am Ende wertete sie den Raub als minderschweren Fall. Damit konnte sie dann doch noch eine Geldstrafe verhängen. Download: Zu guter Letzt (PDF-Datei)