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Das elastische Gedächtnis

Kork ist ein nachhaltiges Naturprodukt. Im DIY-Bereich ist es vor allem in Form von Bodenbelägen zu finden. Hier hat das portugiesische Unternehmen Amorim, der weltgrößte Korkproduzent, in eine neue Digitaldruckmaschine investiert.
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Wie einträglich das Geschäft mit einer Korkernte sein wird, entscheidet sich bereits beim Einkauf. Denn ganz so einfach ist die Qualität des Naturproduktes nicht einzuschätzen. Das portugiesische Unternehmen Amorim, das größte korkproduzierende Unternehmen der Welt, beschäftigt deshalb in Portugal eine Art Kork-Scouts, die nur für die Beurteilung des Rohstoffes zuständig sind. Ihr Urteil und der Preis, den sie bereit sind, für eine Ernte zu bezahlen, bestimmen letztlich den Markt. Kork wird ganz überwiegend aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die vor allem rund um das Mittelmeer sowie an der Atlantikküste verbreitet ist. Die größten Bestände finden sich im Süden Portugals auf einer Fläche von 750.000 Hektar. Aber auch aus China wird inzwischen das Naturprodukt importiert, allerdings in einer minderen Qualität, wie Experten von Amorim betonen. Ansonsten ist der Korkweltmarkt relativ stabil; noch unerschlossene Kapazitäten gibt es in Algerien, bedroht werden auf der andern Seite die Korkeichenbestände in Italien durch Abholzung. Seine besonderen Eigenschaften erhält Kork dadurch, dass er zu 50 Prozent aus Luft besteht. Dadurch wird er sehr elastisch und verdichtbar, erhält seine hohen isolierenden Eigenschaften und seine gute Schwimmfähigkeit. Zudem zeichnet sich Kork durch seine geringe Wärmleitfähigkeit aus. António Rios de Amorim, Geschäftsführer von Amorim, nennt Kork deshalb auch zusammenfassend ein Produkt mit einem „elastischen Gedächtnis“. In der Produktion von Kork in Portugal sieht er sein Unternehmen auch in einer sozialen Funktion. „Die Korkernte ist einer der bestbezahlten Jobs in Portugal. Genau das hält bei uns auch die Menschen auf dem Land“, sagt Amorim. Das bekannteste Produkt, für das Kork nach wie vor steht, ist der Weinkorken. Damit wurde das Unternehmen Amorim groß, und das ist auch nach wie vor das Primärprodukt. In den vergangenen Jahren ist das Produkt durch den Plastikkorken unter starken Preisdruck geraten. Nirgends ist der Plastikkorken so weit verbreitet wie in Deutschland. Auch der Schraubverschluss hat dem Korken zugesetzt. Dennoch hat der Flaschenkorken, vor allem im oberen Qualitäts- und Preisbereich, seine Marktposition behauptet. Zur Produktion der Korken wird die Korkrinde in handliche Stücke geschnitten. Daraus werden auf traditionelle Art und Weise die Korken aus dem Rindenstück ausgestanzt. Die Reste, die dann übrigbleiben, stellen neben den frühen Ernten der Korkeichen, die sich noch nicht für die Korken verwenden…
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