Neben Persönlichkeiten prägen Stil und Themen den Erfolg eines Kongresses. Und dazu kommt noch die Tagungsatmosphäre, eine Mixtur aus der Qualität der Teilnehmer, dem Ambiente, dem Essen und den anstehenden „heißen“ Themen, über die diskutiert werden kann. Wenn bei den meisten Punkten die Bewertungszahlen im grünen Bereich liegen, kann es ruhig einmal den ein oder anderen Ausreißer nach unten geben, das Gesamturteil bleibt trotzdem positiv. Das trifft auch auf den zwölften Baumarktkongress des BHB in Mainz zu, der sich im Vorfeld des Kongresses mit „Handelsverband Heimwerken, Bauen, Garten“ ja einen neuen Namen gegeben hatte und damit sozusagen eine Erweiterung seines Zuständigkeitsbereiches über weitere Vertriebswege wie Fachhandel und Internet sowie auch in das benachbarte deutschsprachige Ausland hinein signalisiert. Das Kürzel BHB soll aber bestehen bleiben. Nach Aufenthalten in Berlin (wo nächstes Jahr der Kongress wieder stattfinden wird) und einem Gastspiel in Köln waren rund 550 Kongressbesucher dieses Mal Anfang Dezember 2011 in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt gekommen, darunter erfreulicherweise über 70 aus dem Bereich Handel. Insgesamt fünf Vorträge befassten sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“. Man hat den Eindruck, dass nachhaltiges Handeln bereits zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Albrecht Hornbach stellte die Nachhaltigkeitsstrategie seines Unternehmens vor. Dabei, so Hornbach, mag er den Begriff nicht allzu sehr, er spreche lieber von Haltung, von Ethik. Auch ein Unternehmen wie Hornbach könne nicht nachhaltig handeln, wenn es nicht profitabel sei, betonte er. Und: Die Zukunft gehöre den intelligenten Unternehmen, denn diese würden die weniger intelligenten verdrängen. In eine ähnliche Richtung argumentierte Erich Harsch von der Drogeriemarktkette dm. Für einen Händler sei es immer eine Gradwanderung zwischen Locken und Verführen des Kunden. Da Kundenbindung zuallererst über die Mitarbeiter erfolge, müsse der Mensch Maß und Ziel des Unternehmens sein. Eher mit einem technischen Aspekt des Themas „Nachhaltigkeit“ befasste sich Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen. Sein Fazit: Da viele große energetische Nachrüstungsmaßnahmen eigentlich keinen Sinn machen, hätten Baumärkte gerade mit ihren gering komplexen Produkten und Dienstleistungen gute Chancen, von diesem Thema zu profitieren. Auch eines der Praxisforen des zweiten Tages befasste sich mit den Schwerpunkten Energieeffizienz und Recycling…