Der Jahresrückblick, den Eckhard Heinemann auf der Wintertagung des Verbands Deutscher Garten-Center (VDG) im badischen Wiesloch bot, war eher meteorologischer Natur. Denn die alte Regel, dass Wetter Konjunktur schlägt und das Gartengeschäft maßgeblich vom Witterungsverlauf abhängig ist, „haben wir 2010 so deutlich zu spüren bekommen wie schon lange nicht mehr“, sagte der VDG-Vorsitzende. Eine geschlossene Schneedecke an 120 Tagen im Nordosten und lange Regenperioden in den Sommermonaten haben das Geschäft nicht gerade beflügelt. „Sehr sprunghaft“ lautete denn auch Heinemanns Beschreibung der Geschäftsverläufe in der Branche. Auf Basis der Zahlen, die dem Verband gemeldet werden, ergibt sich für das Gesamtjahr ein Umsatz genau auf Höhe des Vorjahres. Dabei haben sich regional sehr starke Unterschiede gezeigt. Allerdings gab es „keine Unterschiede zwischen kleinen, mittleren und großen Betrieben“. Fast alle Gartencenter haben Kunden verloren, sagte Heinemann. „Aber das ist über die deutlich gestiegenen Warenkörbe wieder aufgeholt worden.“ Für 2011 äußerte sich der Verbandsvorsitzende optimistisch. „Die Stimmung ist ausgesprochen gut“, sagte er. Der Schwerpunkt im Kongressteil der Wintertagung lag jedoch nicht auf dem Wetter, sondern auf dem Thema Regionalität – „ein langfristiger Trend, der auf Basiswerten beruht“, wie Dr. Marianne Altmann von Co Concept Marketingberatung versicherte. Als Regionalanbieter aufzutreten, könne „ein unkopierbarer Wettbewerbsvorteil“ gerade auch für Gartencenter sein. Denn auch aus Sicht der Kunden wird das Thema handlungsrelevant: Gezielt regional einkaufen werde „höher bewertet als öko“. Wie so ein regionales Konzept in der Praxis funktioniert, erläuterte Markus Pfeifer, der die Regionalmarke Eifel managt. Diese Marke wird auch vom VDG-Mitglied Gartencenter Sängerhof in Meckenheim genutzt. Inhaber Wilhelm Ley stellte neben Joachim Roth vom Gartencenter Gebr. Roth in Zwönitz und Alexander Wagner vom Florapark in Wiesloch seine regionalen Konzepte vor. So praktisch-pragmatisch die Tagung das Thema Regio angegangen war, so wenig greifbar waren die beiden letzten Vorträge – jedenfalls für einen Teil der Zuhörer, wie die Diskussionen auf den Fluren bewiesen. Die Trendforscherin Lola Güldenberg aus Berlin präsentierte „Lebens- und Konsumwelten für 2011/2012“ und gab Hinweise, in welche Richtung sich Farb- und Materialpaletten bewegen werden. Während so manche Teilnehmerin eifrig Notizen machte, die sie für die Planung ihrer…