Die meisten Indikatoren der Verbraucherstimmung scheinen sich laut Zahlen der GfK im August 2022 auf einem niedrigen Niveau zu stabilisieren. Die Konjunktur- und Einkommensaussichten wachsen minimal, während die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen muss. Überschattet werde dies vom sprunghaften Anstieg der Sparneigung, wodurch das Konsumklima insgesamt seine steile Talfahrt fortsetze, so die GfK. Die Konsumforscher prognostizieren für das Konsumklima im September 2022 einen geringeren Wert als im August dieses Jahres.
Die Sparneigung der Bundesbürger legt im August zu und erreicht, wie die GfK hervorhebt, den höchsten Wert seit mehr als elf Jahren. „Die Furcht vor deutlich höheren Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte zur Vorsorge und dazu, Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite zu legen. Dadurch stehen weniger finanzielle Mittel für den übrigen Konsum zur Verfügung“, erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas sei es notwendig, die Inflation zu bekämpfen, so die GfK weiter. Dafür sei vor allem die Europäische Zentralbank mit einer weniger expansiven Geldpolitik gefordert. Zudem müssten bei einer wesentlichen Ursache für die hohen Preise – dem Ukraine-Krieg – Schritte zu einer Lösung gefunden werden.
Hohe Rezessionsgefahr
Die Rezessionsgefahr bleibe aus Sicht der Deutschen hoch, berichten die Konsumforscher. Neben den gestiegenen Kosten seien Unternehmen verunsichert, ob im Winter überhaupt genügend Energie zur Verfügung stehen werde. Zusammen mit den nach wie vor bestehenden Lieferengpässen aufgrund unterbrochener Lieferketten sehe man die Gefahr von Produktionseinschränkungen.