Zu den aufsteigenden Industriezweigen Chinas zählt die Holz- und Stahlverarbeitung. Die florierende Investitionsgüterindustrie beschert diesem Sektor volle Auftragsbücher. Aber auch der Einzelhandel leistet hierzu seinen Beitrag. Chinas Ladenbauunternehmen profitieren vom rasanten Wachstum des Einzelhandels mit deutlich zweistelligen Veränderungsraten (+18,2 Prozent im 1. Halbjahr 2010). Gleichzeitig drängen die Hersteller von Systemregalen, Displays und anderen Erzeugnissen für die Ausstattung von Verkaufsräumen mit konkurrenzlos günstigen Preisen in die Exportmärkte. Ein Beispiel ist das in Shanghai ansässige Unternehmen Meikolong. Die Firma produziert in drei Betriebsstätten Regale und Einrichtungssysteme aus Stahl und Drahtwaren. Für 2010 erwartet Meikolong einen Umsatz von 60 Mio. US-Dollar. 80 Prozent davon werden in den Export gehen. 40 Prozent seines Umsatzes erzielt das Unternehmen mit Ladeneinrichtungen, 30 Prozent mit Einkaufswagen. Zu den Kunden in Europa zählen prominente Adressen wie Carrefour, Tesco, die Metro- und die Kaufland-Gruppe. Auch Qumer Furniture Co. in Shanghai möchte das Exportgeschäft weiter ausdehnen. Zum bestehenden, 50.000 m² großen Produktionsbetrieb kommen Ende des Jahres neue 100.000 m² große Fertigungshallen. Das erst 1997 gegründete Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 70 Mio. US-Dollar hat seinen Schwerpunkt in der Fertigung von Einrichtungen für Hotels, Restaurants und Büromöbeln, produziert aber auch Shop-Einrichtungen u. a. für Disney-Stores und Dolce & Gabbana. Produktionsfaktor Mensch Für europäische Ladenbauunternehmen kann eine Partnerschaft mit Herstellern in China durchaus lohnenswert sein. Zum Beispiel für solche Firmen, die Regale oder Displays nicht selbst produzieren, sondern von Fremdfirmen fertigen lassen. Hersteller wie Meikolong oder Qumer sind mit ihren modernen Fabriken sehr wohl in der Lage, Ladeneinrichtungen auch für den europäischen Markt in guter und gleichbleibender Qualität herzustellen. Großunternehmen im Stahlladenbau können es sich leisten, auf computergesteuerte Fertigungsstraßen und Industrieroboter zu verzichten. Sie setzen stattdessen ganz auf den „Produktionsfaktor Mensch“ als nahezu unerschöpfliche Ressource. In den Fabrikhallen von Maikolong arbeiten 1.600 Menschen. Zuschnitt, Schweißarbeiten und Montage von Stahlprofilen und Bodenblechen werden mit hohem manuellem Aufwand durchgeführt. Niedrige Lohnkosten sind Garant für eine hohe Profitabilität. „Sie bekommen die Qualität, die…