Simon-Kucher Händler-App-Studie

Baumarkt-Apps: Obi hängt die Konkurrenz ab

Obi wirbt für eine App "Hey Obi" unter anderem mit dauerhaften App-Rabatten.(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
Obi wirbt für eine App "Hey Obi" unter anderem mit dauerhaften App-Rabatten.
23.05.2024

Wenn es um Baumarkt-Apps geht, spielt Obi in einer anderen Liga. Das zeigt die aktuelle Simon-Kucher Händler-App-Studie. Während 63 Prozent der befragten Nutzer von Baumarkt-Apps die App von Obi nutzen, verzeichnen Toom (36 Prozent), Bauhaus (33 Prozent), Hornbach (33 Prozent) und Hagebau (24 Prozent) deutlich weniger User.

Kleine Vorteile reichen für den Wechsel

„Obi ist der Konkurrenz um Längen voraus - das muss ein Weckruf sein“, betont Dr. Tobias Maria Günter, Partner bei Simon-Kucher. Denn, so Günter weiter: „Apps sind im Kampf um Kunden entscheidend.“ Schon kleine App-Vorteile würden reichen, damit Kunden den Baumarkt wechselten, was laut den Studienergebnissen reale Umsatzeinbußen nach sich ziehen könnte.

64 Prozent der Kunden reichen für einen Wechsel bereits höhere Rabatte in der App. Mit mehr Gratisprodukten lassen sich 56 Prozent locken. Circa 50 Prozent würden wechseln, wenn die App der Konkurrenz eine Rückvergütung, Bonuspunkte und Gewinnspiele oder personalisierte Coupons bietet. Winken exklusive Angebote, Produkte oder Events, gehen 44 Prozent zum Wettbewerber.

Aber es sind nicht nur finanzielle Faktoren, die Kunden zum Baumarkt-Wechsel bewegen. Auch wer dank der App schneller einkaufen kann (32 Prozent) oder sich durch diese inspiriert fühlt (28 Prozent), würde bei der Konkurrenz einkaufen.

Produktverfügbarkeit besonders wichtig

Zudem zeigt die Studie, dass Produktverfügbarkeit und Nachhaltigkeit Usern von Baumarkt-Apps deutlich wichtiger sind als Usern von Händler-Apps im Lebensmittel- oder Drogeriebereich. Wenn Kunden über die App zuverlässig die Verfügbarkeit von Produkten abfragen können, sei dies ein nicht zu unterschätzendes Argument, so Günter.

Laut der Händler-App-Studie kaufen zudem 58 Prozent der User von Baumarkt-Apps häufiger und 57 Prozent der User sogar mehr ein. Gleichzeitig sagen 81 Prozent, dass sie dank der Apps Geld sparen. Ebenfalls relevant: 64 Prozent testen aufgrund der Apps mehr neue Produkte aus, bei Rabatten sind es sogar 73 Prozent.

App gegen Prospekt

„Der Baumarkt-Handel darf die Wirkung von Apps nicht länger leugnen“, lautet das Fazit von Markus Goller, Senior Director bei Simon-Kucher. Er ist sich sicher: Baumarkt-Apps hängen Prospekte ab. Denn wer eine Baumarkt-App besitze, nutze diese eher als gedruckte Handzettel, um sich über Angebote zu informieren. In der Baumarkt-Branche sei dieser Effekt noch viel ausgeprägter als in anderen Branchen. "Der Trend wird sich weiter verstärken. Jetzt ist es wichtig, dass Baumärkte rechtzeitig investieren, um sich in Sachen Händler-Apps richtig aufzustellen."

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