„Da rollt nicht eine Welle aus Asien auf uns zu, auch kein Tsunami – es ist ein Anstieg des Meeresspiegels“ – diese drastischen Worte fand Prof. Dr. Gerrit Heinemann für ein Thema, das die DIY- und Gartenbranche aktuell ganz besonders umtreibt: Chinesische Marktplätze wie Shein, Temu oder Alibaba, die den Markt mit Produkten zu Niedrigstpreisen geradezu überschwemmen und dabei immer wieder Zölle und Umsatzsteuern umgehen. Solche Plattformen sind einer der Trends, die Heinemann im Rahmen des ersten Retail Logistics Summit von Dachser vorgestellt hat. Unter dem Titel „Die Zukunft der Handelslogistik“ hatte der Logistikdienstleister Vertreter der DIY-, Kosmetik- und Fashion-Branche in seine Niederlassung in Öhringen eingeladen, um sie über aktuelle Entwicklungen im Handel und deren Auswirkungen auf die Logistik zu informieren sowie Feedback zu aktuellen Projekten einzuholen.
„Jede Branche hat ihre Spezifika, doch es gibt etwas, das alle Bereiche verbindet: der Handel“, erklärte Jens Wollmann, Department Head Dachser DIY Logistics. Die Logistik folge den Anforderungen des Handels, deshalb beschäftige man sich auch mit den Megatrends, die diesen prägen, wie eben das Thema Marktplätze.
Darum ging es auch in einer der sechs Spread-Out-Sessions, die zeigten, womit sich Dachser derzeit beschäftigt. Dazu wurde Ingrid Lommer vom Marketplace Universe eingeladen, die über dieses Thema auch schon im diy-Fachmagazin geschrieben hat. Sie findet: „In Deutschland ist beim E-Commerce noch Luft nach oben.“ Insbesondere bei Marktplätzen gebe es Potenzial – während dieses Segment stetig an Marktanteilen gewinne, seien die Anteile der Onlineshops in den vergangenen Jahren konstant gesunken. Um Anbietern verschiedener Branchen einen Überblick zu bieten, bei welchen Marktplätzen sich ein Einstieg lohnen könnte, hat Lommer gemeinsam mit ihrer Kollegin Quadranten entwickelt, die die Plattformen nach den Kriterien Günstig- bis Premiumsegment und allgemein bis spezialisiert einordnen (Hier geht es zu den Quadranten: https://marketplace-universe.com/diy-and-garden/ ).
Um den Plattformen die Stirn zu bieten, plädiert Heinemann für Methoden, die viele Marktplätze selbst anwenden: On-Demand-Produktion, Nonfood-Discount, Shopping-Apps, Direktvertrieb. Um sich von ihnen abzuheben, seien zudem Lösungen notwendig, die es sonst nirgendwo gibt. Auch für…