Was ist ein Trend? Wer sich mit diesem Begriff beschäftigt, merkt nach kurzer Recherche, dass er sich auf gefährliches Terrain begibt. Gut, es gibt einen statistischen Trend, der eine Grundtendenz (steigend/fallend) beschreibt. Es gibt Modetrends, die wir jährlich alle miterleben. Aber was sind Trends in der Gesellschaft, im Handel, im Heimwerkerbereich? Wer sich das Wortfeld „Trend“ anschaut, wird auch nicht viel klüger: Trendsetter, trendig, Trendwende, Trendforschung, Trendscout, Megatrend. Und was sagt die Etymologie? Der Begriff „Trend“, obwohl aus dem Englischen übernommen, stammt eigentlich aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie „nach unten rollen“. Und wenn wir noch etwas weiter forschen, dann lesen wir, Trends seien „beobachtbar, im soziologischen Kontext aber nur schwer messbar“. Aha! Gerade Journalisten neigen dazu, allzu gerne und allzu häufig das Wort „Trend“ zu benutzen. Oft genug wird da wohl Marktforschung mit Trendforschung verwechselt. Und gleichfalls allzu oft wird wohl die eigene Erwartungshaltung bzw. die eigene Interpretation bestimmter Ergebnisse bei Umfragen, Interviews etc. mit einem scheinbar objektiven Trend gleichgesetzt. Letztendlich bleibt die Frage, ob man denn einen Trend überhaupt erforschen kann. Diejenigen, die sich, wie sie selbst meinen, mit rein wissenschaftlichen Methoden mit diesem Thema befassen, nennen sich Futurologen. Doch glaubt jemand ernsthaft, dass deren Ergebnisse häufiger zutreffen als die Prognosen von Schriftstellern? Haben nicht Bücher von Jules Verne oder Daniel F. Galouye eine höhere Trefferquote daraufhin bewiesen, was alles möglich ist, als Dutzende von wissenschaftlichen Untersuchungen? Lassen Sie uns mit dem Schwerpunktthema „Trends“ im vorliegenden diy-Heft also auf eine Reise in die nahe Zukunft gehen. Lassen Sie uns ruhig etwas spintisieren, auch träumen. Manches von dem, worüber in diesem Heft geschrieben wird, wird so oder doch so ähnlich eintreffen, bei einigen Themen werden wir in etwa richtig liegen, bei manchen aber auch daneben. Unsere Autoren gehen ein Risiko ein, indem sie mutig in die DIY-Zukunft blicken. Dafür gebührt Ihnen ein Lob. Unternehmen brauchen Visionen. Diese bauen aber u. a. auf der Einschätzung auf, was ein Trend sein wird. Das beinhaltet auch immer ein gewisses Risiko. Es ist nun mal eine Reise ins Ungewisse. Klar, dass in der Zeitachse immer gegengecheckt werden muss, inwieweit Visionen und Trends noch mit der tatsächlichen Entwicklung übereinstimmen. Doch ohne sie wird kein Unternehmen zukünftig Bestand haben. Dr. Joachim Bengelsdorf Download: Die Reise ins Ungewisse (PDF-Datei)