Wir leben in einer verrückten Zeit! Nicht wegen Finanzkrise und Staatsbankrott, sondern weil wir vermutlich in den kommenden Jahren das Ende eines Wirtschaftssystems erleben, von dem wir dachten, dass es endlos Bestand hat. Ich meine das Ende des „Fordismus“ und dem Tod der Massenwirtschaft, die auf der Idee basiert, eine Masse von Menschen an einem Ort zu versammeln wo sie ein überschaubares Angebot von Produkten finden. Aus dieser überschaubaren Masse lässt ein gutes Marketing dann das einzelne Produkt herausstechen! Gewinner dieses Systems sind jene, die sich gegenüber der Konkurrenz eine strategische Kontrolle über die Produktions- und Vertriebswege sichern können. Doch dies ist altes Denken! Wenn nicht mehr der Einkäufer des Supermarktes das Warenangebot zusammenstellt, sondern der intelligente elektronische Assistent im Handy, dann drohen Marken an Wert zu verlieren. Wenn man vor dem Regal stehen und mit zwei Klicks erfahren kann, dass diese Schuhe um die Ecke billiger zu kaufen sind, dann ist das gesamte System der Massenwirtschaft in Gefahr. Internet und Augmented Realities werden in den kommenden Jahren das zentrale Element der Massenwirtschaft vernichten: Die Masse. Es gibt keine Masse an Käufern, wenn der Einkaufszettel durch elektronische Assistenten zusammengestellt wird. Es gibt keine Masse an Werbekunden, wenn Medienangebote individuell zusammengestellt werden. Mit dieser Beseitigung der Informationsasymetrien könnten ganze Industrien verschwinden. Es war der Internetpionier Jeff Jarvis, der in seinem Bestseller „What would Google do!“ die letzte öffentliche und spektakuläre Antwort auf diese Frage gab: Die Massenwirtschaft sei tot, aus der Masse werde eine Masse von Nischen, so seine Antwort. Dies ist zweifellos richtig, nur beschreibt es keine Zukunftsentwicklung, sondern nur jenen Trend, den wir bereits seit zehn Jahren in all seinen Facetten sehen: Seit die Marketingabteilungen mehr und mehr verstehen, dass 14-49 keine Zielgruppe, sondern ein Medienschwindel ist, seit kleinere Zielgruppen adressiert werden, seit unsere Services und Produkte dem Dogma der Individualität und der Flexibilität unterliegen – seitdem ist diese Masse der Nischen bereits Realität. Doch was kommt danach? Sind Individualität und Flexibilität steigerbar? Ja! Es findet eine wesentliche Strategieverschiebung statt. Die Produkte der Zukunft werden nicht mehr flexibel und individuell sein, sondern adaptiv! Der Unterschied ist ganz einfach: Flexibel sind Produkte, die…