„Waren werden mobiler und finden zunehmend den direkten Weg zu den Kunden“, so Stephan Fetsch, Head of Consumer Markets beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG, das gemeinsam mit dem IFH Köln im Rahmen des Consumer Barometers das Geschäftsmodell Direct-to-Consumer (D2C) sowie Pro und Contra der Konsumenten beim direkten Kauf von Produkten beim Hersteller untersucht hat. Dafür wurden 500 Konsumenten internetrepräsentativ befragt. Ergänzend wurden Interviews mit Experten und Unternehmen geführt. „Die direkte Kommunikation und die Beziehung zwischen Kunden und Herstellern wird intensiviert. Auch als Kooperationsmodell zwischen Herstellern wird D2C eines der wesentlichen Marktmuster dieses Jahrzehnts werden“, unterstreicht Fetsch.
DIY-Produkte nicht unter den D2C-Topsellern
Bekleidung und Schuhe (38 Prozent) sowie Lebensmittel (27 Prozent) sind die Top-Sortimente, die von den befragten Konsumenten am häufigsten über den Hersteller bezogen werden. Möbel und Einrichtungsgegenstände kauften 16 Prozent, Outdoor- sowie Gartenprodukte lediglich 10 Prozent, dekorative Einrichtungsaccessoires 9 Prozent und Tierfutter und Tierbedarf sogar nur 7 Prozent der Befragten direkt. Weitere Produkte mit DIY-Bezug werden in dieser Studie nicht erwähnt. Konsumenten, die bisher noch nicht bewusst beim Hersteller gekauft haben, können sich dies laut IFH in Zukunft am ehesten im Sortiment Bekleidung und Schuhe vorstellen (47 Prozent).
Sicherheit versus Bequemlichkeit
Rund die Hälfte der Befragten, die bereits einmal direkt beim Hersteller gekauft haben, tat dies, weil das gewünschte Produkt nur dort verfügbar war. Gleichzeitig sehen 42 Prozent aber auch konkrete Vorteile. Insbesondere die Gewissheit, keine Produktfälschung zu erhalten, spielt eine große Rolle bei der Entscheidung für den Herstellerkauf. Gründe der Bequemlichkeit, wie die Nähe zu täglichen Wegen oder One-Stop-Shopping-Aspekte, sprechen dagegen für einen Kauf beim Händler.
Online first
Für den Großteil der Befragten (87 Prozent) ist der Onlineshop des Herstellers der beste Kanal – sowohl für die Kundenbindung als auch für die Neukundengewinnung. Mit 37 Prozent ist der Social-Media-Auftritt für über ein Drittel der Teilnehmenden eine sehr gute Möglichkeit, um mit Herstellern in Kontakt treten zu können.