Viel Optimistisches ist derzeit über den deutschen Pflanzenmarkt zu hören. Das gilt sowohl für die Absatz- als auch für die Produktionsseite. So wird der von BBE Retail Experts bereits vor mehr als einem Jahr formulierten Prog-nose nicht widersprochen, wonach der Pflanzenmarkt mit einem aktuellen Volumen von rund 9,5 Mrd. € um jährlich 0,4 Prozent in den kommenden Jahren wachsen wird. Selbstbewusst geben sich die Gärtnereien im Zierpflanzenbau. Jedenfalls strotzte ZGV-Präsident Heinz Herker geradezu vor Zuversicht, als er die Vorab-Pressekonferenz zur IPM Ende Oktober nutzte, um gegen den Erzkonkurrenten Niederlande gehörige Seitenhiebe auszuteilen ? um so genüsslicher, als das Blumenbüro Holland gerade den Etat gekürzt bekam. Rund ein Fünftel der niederländischen Gewächshausbetreiber, schätzt Herker, seien in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Sowohl die Flächen (5.900 ha auf 5.000 ha) als auch die Zahl der Betriebe (Unterglas rund 6.775 im Jahr 2000 auf 4.336 im Jahr 2008) sind seinen Angaben zufolge zurückgegangen. Während allerdings die niederländischen Schnittblumenexporte in einige Länder eingebrochen sind (bis Ende Mai um insgesamt acht Prozent), verlief die Beet- und Balkonsaison 2009 überaus gut. Auch der Topfpflanzenexport nach Deutschland hat um 8,3 Prozent zugelegt. Der Druck aus dem europäischen Ausland, so waren Herkers Ausführungen zu verstehen, ist vielleicht gar nicht so groß wie noch vor einigen Jahren befürchtet. In Frankreich beispielsweise ist die Zahl der Betriebe von 2000 bis 2007 um rund 3.000 auf 4.500 gesunken. In Spanien nahm die Anbaufläche für Blumen und Zierpflanzen von 2006 bis 2007 um mindestens zwölf Prozent ab. "Der Sektor hat sich nicht entwickelt", stellt Herker fest. In Deutschland dagegen ist die Fläche aller Zierpflanzenbetriebe um zwölf Prozent, die der spezialisierten Betriebe sogar um 30 Prozent gewachsen, auch wenn die Zahl der Unternehmen seit 1999 um 22 Prozent eingebrochen ist. Die Zukunft sieht Herker im stark wachsenden Topfpflanzenmarkt. Nahezu einmalig in Europa sei außerdem die große Bedeutung von Beet- und Balkonpflanzen. Das Marktvolumen von Zierpflanzen insgesamt soll, so die Schätzungen, um 0,5 bis 1,0 Prozent wachsen. Dennoch ist klar: Der Preisdruck auf die Erzeuger bleibt im globalen Wettbewerb "gewaltig", stellt Herker fest. Den insgesamt positiven Trend im deutschen Pflanzenmarkt belegt auch die Im- und Exportstatistik: Die aktuellsten zum Redaktionsschluss vorliegenden Gesamtjahreszahlen beziehen…