Im Internet einkaufen ist chic – beziehungsweise: war chic. Längst hat sich der E-Commerce zum Massenphänomen gemausert. Wer online einkauft, marschiert nicht mehr an der Spitze des Fortschritts. Schlimmer noch: Er langweilt sich, wie eine Studie der Software-Initiative Deutschland (SID) enthüllt. Das Internet taugt nicht mehr dazu, seinen Nutzern den Nimbus eines modernen Lifestyles zu verleihen. Der emotionale Mehrwert des Online-Shoppings, der neben den vorgeblichen rationalen Vorzügen wie Zeitersparnis, Bequemlichkeit oder Preisvorteilen darin bestand, dass man sich als Mitglied der technologischen, wirtschaftlichen und eben lifestyle-orientierten Avantgarde verstand, ist dahin. Mehr als die Hälfte der Internet-Nutzer, so hat die SID-Befragung ergeben, wünscht sich ein Einkaufserlebnis mit mehr Unterhaltung und Spaß. Zudem vermissen 45 Prozent der Befragten Möglichkeiten, interaktiv in das Kaufgeschehen einzugreifen. „Langfristig werden E-Commerce-Modelle auch Entertainment abbilden müssen“, urteilt der SID-Vorsitzende Helmut Blank. In der Heimwerker- und Gartenbranche, die im Vergleich zu den weitaus wichtigeren E-Commerce-Segmenten Medien und Mode konservativer agiert, geht es derzeit jedoch erst einmal darum, die sich im Internet-Geschäft bietenden Potenziale auszuschöpfen. Enigma GfK beispielsweise geht davon aus, dass das vor allem bei den marken- und qualitätsbewussten Verbrauchern möglich ist. Der Bundesverband des deutschen Versandhandels (BVH) sieht Garten- und Heimwerkerartikel auf Rang sechs der wichtigsten E-Commerce-Sortimente mit einem Umsatzvolumen von 530 Mio. € und einem Wachstum von zuletzt sagenhaften 246 Prozent. Und eine Studie der Unternehmensberatung Titze rechnet damit, dass der Marktanteil von Gartenprodukten am insgesamt steigenden Online-Markt von 4,5 auf 7,2 Prozent im Jahr 2011 steigen wird. Fazit der Titze-Studie: „In kaum einem anderen Markt ist es möglich, so einfach steigende Umsätze zu realisieren.“ Auch der etablierte DIY-Handel hat gute Chancen, in diesem Markt zusätzliche Umsätze zu generieren – tut sich die Branche doch auf ihren realen und zu allem Überfluss noch weiter wachsenden Verkaufsflächen schwer, echte Steigerungsraten zu produzieren. „Multichannel“ lautet das Schlagwort, auf das sich die Hoffnungen der Handelsmanager auch in der DIY-Branche stützen. Ein Zaubermittel ist jedoch auch der integrierte Vertrieb via Web, Katalog und Ladengeschäft nicht, gilt es doch eine…
Reale Potenziale
Im Internet einkaufen ist chic – beziehungsweise: war chic. Längst hat sich der E-Commerce zum Massenphänomen gemausert. Wer online einkauft, marschiert nicht mehr an der Spitze des Fortschritts. Schlimmer noch: Er langweilt sich, wie eine Studie der Software-Initiative Deutschland (SID) enthüllt. Das Internet taugt nicht mehr dazu, seinen Nutzern den Nimbus eines modernen Lifestyles zu verleihen. Der emotionale Mehrwert des Online-Shoppings, der neben den vorgeblichen rationalen Vorzügen wie Zeitersparnis, Bequemlichkeit oder Preisvorteilen darin bestand, dass man sich als Mitglied der technologischen, wirtschaftlichen und eben lifestyle-orientierten Avantgarde verstand, ist dahin. Mehr als die Hälfte der Internet-Nutzer, so hat die SID-Befragung ergeben, wünscht sich ein Einkaufserlebnis mit mehr Unterhaltung und Spaß. Zudem vermissen 45 Prozent der Befragten Möglichkeiten, interaktiv in das Kaufgeschehen einzugreifen. „Langfristig werden E-Commerce-Modelle auch Entertainment abbilden müssen“, urteilt der SID-Vorsitzende Helmut Blank. In der Heimwerker- und Gartenbranche, die im Vergleich zu den weitaus wichtigeren E-Commerce-Segmenten Medien und Mode konservativer agiert, geht es derzeit jedoch erst einmal darum, die sich im Internet-Geschäft bietenden Potenziale auszuschöpfen. Enigma GfK beispielsweise geht davon aus, dass das vor allem bei den marken- und qualitätsbewussten Verbrauchern möglich ist. Der Bundesverband des deutschen Versandhandels (BVH) sieht Garten- und Heimwerkerartikel auf Rang sechs der wichtigsten E-Commerce-Sortimente mit einem Umsatzvolumen von 530 Mio. € und einem Wachstum von zuletzt sagenhaften 246 Prozent. Und eine Studie der Unternehmensberatung Titze rechnet damit, dass der Marktanteil von Gartenprodukten am insgesamt steigenden Online-Markt von 4,5 auf 7,2 Prozent im Jahr 2011 steigen wird. Fazit der Titze-Studie: „In kaum einem anderen Markt ist es möglich, so einfach steigende Umsätze zu realisieren.“ Auch der etablierte DIY-Handel hat gute Chancen, in diesem Markt zusätzliche Umsätze zu generieren – tut sich die Branche doch auf ihren realen und zu allem Überfluss noch weiter wachsenden Verkaufsflächen schwer, echte Steigerungsraten zu produzieren. „Multichannel“ lautet das Schlagwort, auf das sich die Hoffnungen der Handelsmanager auch in der DIY-Branche stützen. Ein Zaubermittel ist jedoch auch der integrierte Vertrieb via Web, Katalog und Ladengeschäft nicht, gilt es doch eine…