Sie können versuchen, lokale Anbieter im Osten klein zu halten – koste es was es wolle. Aber da das keine Win-Win-Situation ist, kann der Autor davon nur abraten.
Strategische Zusammenschlüsse machen durchaus Sinn. Aber immer daran denken: Es muss eine Win-Win-Situation entstehen. D. h. beide Partner müssen das Gefühl haben aus diesem Zusammenschluss einen Nutzen gezogen zu haben.
Die Taktik, sich wegen fehlender Marge genervt aus diesen neuen Märkten im Osten zu verabschieden, ist mit Sicherheit die falsche Entscheidung. Sie geben diesem lokalen Anbieter damit nur Zeit, sich weiter entwickeln zu können – und das vollkommen unbeobachtet von Ihnen. Irgendwann wird er dann so mutig, Sie auch auf Ihrem angestammten Heimatmarkt anzugreifen. Und die Handelspartner werden ihn dazu auch noch ermutigen.
Man kann vor allem über alternative Vertriebswege nachdenken. Das man hochpreisige Staubsauger und Kosmetika im Direktvertrieb hervorragend vermarkten kann, ist hinlänglich bekommt. Nur: Haben Sie Ihre eigenen Produkte schon mal auf den Prüfstand gestellt, ob sie nicht auch (zusätzlich) über kreativere Vertriebswege als dem stagnierendem und langweiligem „stationären Einzelhandel“ vermarktet werden können? Der Direktvertrieb ist sicher die intelligenteste Vertriebsalternative. Leider gibt es in den wenigsten DIY-Unternehmen kompetente Vertriebsleute, die auch nur ansatzweise wissen wie so ein alternativer Direktvertriebsweg funktioniert.
In einigen Jahren werden wir viele Ostanbieter auch in westdeutschen Baumärkten mit toller Präsentation am PoS antreffen. Und die werden mit deutlich günstigeren Kostenstrukturen auch im Westen arbeiten…