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Bei Obi haben in fünf Märkten wieder Auszubildende das Kommando übernommen. Und denen macht dies offensichtlich viel Spaß

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Eigentlich soll alles ganz normal sein. Und uneigentlich ist es natürlich nicht der Fall. Wenn im Obi-Markt in Ludwigshafen (Von-Kieffer-Straße) die Auszubildenden die Macht übernommen haben, dann soll der Betrieb weiterlaufen, als sei nichts geschehen, dann tummelt sich nicht mehr Personal im Markt wie zu den üblichen Zeiten, dann herrscht „business as usual“. Doch klar ist auch, dass alles anders ist: Die Mitarbeiter sind im Schnitt doch deutlich jünger, sie „outen“ sich mit speziellen T-Shirts als Azubi-Mitarbeiter – und hierarchisch geht es offener zu, denn die BA-Studenten führen den Ludwigshafener Markt beispielsweise als Gruppe mit speziellen Einzelverantwortlichkeiten.
Wer kommt, weiß Bescheid: Hier herrschen Azubis.
Nach dem Start im vergangenen Jahr nehmen bei Obi 2005 insgesamt fünf Standorte am Projekt „Azubi-Markt“ teil. In der Pfalz haben deshalb im August 39 junge Menschen (32 Azubis und sieben BA-Studenten) das Kommando im rund 7.000 m² großen Markt übernommen. Und sie sind im wahrsten Wortsinne ganz auf sich allein gestellt. Denn von den normalen Marktmitarbeitern lässt sich keiner blicken, höchstens einmal als Kunde, versteht sich. Obi-Vertriebsleiter Ingo Auer (verantwortlich für zwölf Obi-Märkte von Heppenheim bis Freiburg) ist zwar eine leichte Anspannung anzumerken, doch insgesamt ist er begeistert vom Projekt: „Die Vorbereitungen laufen seit Anfang des Jahres. Von der Personalabteilung über die Organisation von Verkaufsaktivitäten bis hin zur Unterbringung der Projektteilnehmer wurde alles von den Azubis und BA-Studenten eigenständig organisiert“, äußert er sich zufrieden.
Vom Wareneingang bis zur Kasse nur Auszubildende.
Florian Hübner, BA-Student im zweiten Semester und in Ludwigshafen verantwortlich für die Disposition, hat denn auch – augenzwinkernd – ein ehrgeiziges Ziel: Mehr Umsatz schaffen als die Stammmannschaft im gleichen Monat im Jahr zuvor. Und nach der ersten Woche scheint das Ziel durchaus erreichbar zu sein. Da die Marktmitarbeiter auf Zeit in Ludwigshafen aus einem relativ großen Gebiet zusammen gezogen wurden, musste für eine gemeinsame Unterbringung in einer Herberge gesorgt werden. Jeder weiß: Da wirken gruppendynamische Prozesse, die Erstaunliches bei manchen Menschen zu Tage fördern können. Aber, so Hübner weiter: „Bisher vertragen wir uns hervorragend. Damit wir uns abends nicht auf die Nerven gehen, planen und unternehmen wir auch viel gemeinsam.“
Dezente Erinnerung im Ludwigshafener Obi-Markt.
Hans Frömbling…
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