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Blick nach vorn für die Nachwuchssicherung

Viele Personalchefs unterschätzen noch die Bedeutung des demografischen Wandels; das kann sich für ihr Unternehmen aber bitter rächen. Es gilt, den Mittelweg zwischen zu vielen Alten und zu wenig Jungen im Unternehmen zu finden

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Arbeitsmarkt im Wandel: Die Überalterung der Bevölkerung wirkt sich bereits auf den Arbeitsmarkt aus: Um künftig qualifizierte Fachleute zu finden und ältere Fachkräfte bei der Stange zu halten, sind dringend Personalstrategien gefragt, so Susanne Vieser in einem Beitrag für das Internetjobportal Job-
scout.de.
Deutschland paradox: Durch Kostendruck und Auftragsverlagerung finden 4,75 Mio. Menschen keine Beschäftigung mehr. In den Personalabteilungen sind Mitarbeiter mit Kündigungen oder Absagen auf Bewerbungen beschäftigt. Besonders Jugendliche finden keine Lehrstellen, und Hochschulabsolventen hangeln sich vor dem Berufsstart von Praktikum zu Praktikum. Gleichzeitig stellen Wissenschaftler einen wachsenden Mangel von jungen, qualifizierten Arbeitskräften in Aussicht.
Gerade mal neun Geburten pro 1.000 Einwohner zählen die Statistiker in Deutschland pro Jahr. Setzt sich dieser Trend fort, werden hier im Jahr 2050 trotz Einwanderung nur noch rund 60 Mio. Menschen leben – 22 Mio. weniger als heute. Die Bevölkerung schrumpft und altert merklich. Das wirkt auf den Arbeitsmarkt: Erstmals standen 2003 mehr über 50-jährige in Lohn und Brot als unter 30-jährige. Nach Berechnungen von Herwig Birg, Professor für Demografie an der Universität Bielefeld, sinkt die Zahl der Arbeitnehmer zwischen 20 und 40 Jahren jedes Jahr um 400.000.
Für dieses Jahr prognostiziert das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) einen Schwund an Lehrstellenbewerbern um knapp zwei Prozent. Lediglich 8.000 Studenten werden ihr Elektrotechnik-Studium beenden. „Diese Zahl kann den Bedarf der Wirtschaft nicht decken“, sagt Michael Stadler, Präsident des Branchenverbandes VDE. Von der Elektrotechnik hängen aber rund 50 Prozent der Industrieproduktion und 80 Prozent der Exporte ab. Laut IW-Umfrage meldet etwa jeder fünfte Betrieb mittelfristig steigenden Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften. „Vom Fachkräftemangel werden besonders Zukunftsbranchen wie Mikroelektronik, Medizintechnik oder Nanotechnologie betroffen sein“, erklärt Norbert Herrmann, Chef der Beratung 4pgroup, „außerdem die klassischen Sparten Maschinenbau, Auto und Energie.“
Laut Statistischem Bundesamt wird im Gegenzug die Zahl der über 50-jährigen von heute 36 bis 2010 auf über 40 Prozent zunehmen. Unter ihnen stieg dank der Bildungsoffensive der Anteil derer, die eine Ausbildung oder ein Studium absolviert haben. Nur noch jeder fünfte Mitarbeiter über 40 weist heute keinen Abschluss vor.
Nach Entlassungswellen und…
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