Karlheinz Kockmann: Im Zuge der weltweiten Wettbewerbsverschärfung, der Globalisierung, der Konsolidierung sowohl auf Seiten der Lieferanten als auch auf der Seite der Händler nimmt die Bedeutung von Importen stetig zu – hier liegt oftmals die einzige Möglichkeit, Preispunkte zu setzen oder marktkonform zu agieren. Sämtliche Lebensmitteldiscounter versuchen hier nicht erst seit gestern, durch Non Food Artikel mehrmals jährlich anderen Wettbewerbern Marktanteile abzunehmen, und sie tun dies mit wachsendem Erfolg. Der Anteil von Importartikeln im Gesamtsortiment steigt in allen Warengruppen. Die weitaus größeren Chancen von Importaktivitäten für Praktiker liegen vor allem im Bereich der Margenverbesserung – gemeinhin ja der Grund von Importen speziell aus Asien –, aber auch in Teilsegmenten wie eine stärkere Einflussnahme auf die Qualität, die Designs oder auch die Zusammensetzung von Produkten.
Da der generelle Anteil der importierten Produkte also nachhaltig wächst und hier auch der Fokus in der näheren und mittleren Zukunft liegen muss, kann man die Bedeutung für das Unternehmen Praktiker insgesamt nur als stetig zunehmend bezeichnen.
Karlheinz Kockmann: „Die Bedeutung von Importen für Praktiker nimmt stetig zu.“
Worauf konzentrieren Sie sich beim Einkauf im Ausland: auf Aktionsware oder auf eigene Handelsmarken?
Kockmann: Sowohl als auch. Man kann hier keine klare Differenzierung ausgeben, da wir komplette Sortimente von Grund auf neu nach den Vorgaben der jeweiligen Handelsmarke aufbauen, konstruieren und produzieren lassen. Unter dem genormten Markenauftritt sichern wir uns somit bereits heute erfolgreich am Markt die entsprechenden Spannen und Qualitätsvorteile mit Eigenmarkensortimenten. Im Aktionsbereich nutzen wir weiterhin die Vorteile des Imports, um erfolgreich mit Promotionen am Markt agieren zu können. Hier zählen Liefergenauigkeit, Qualität und Preis.
Diese Entwicklung sehen ja deutsche und europäische Lieferanten mit Sorgen. Wie sollten diese Ihrer Meinung nach darauf reagieren?
Kockmann: Eine Reaktion auf Lieferantenseite ist nur dort zu erwarten, wo noch keine entscheidenden Schritte in dieselben Richtungen unternommen worden sind. Grundsätzlich muss man vielmehr feststellen, dass der Handel, manchmal früher – manchmal später, Schritte unternimmt, die denen, die europäische oder deutsche Lieferanten vor…