diy: Herr Grasmück, vom Praktiker-Vorstand in die Selbständigkeit – wie hat das geklappt?
Alfred Grasmück: Bestens! Der Schritt war schließlich wohl überlegt. Bei Praktiker sah ich für mich keine Zukunft mehr, auch und gerade wegen des mehrfachen Wechsels im Vorstand, der nicht unbedingt in jedem Fall zu einer gesunden Kontinuität und zu einer Unternehmenskultur führte, die ich hätte mittragen können oder wollen.
Die Rekrutierung guter und engagierter Mitarbeiter, also echte Personalarbeit, Personalentwicklung waren bei mir in den vergangenen 20 Jahren immer ein wesentliches Element meines Handelns. Von daher lag es nahe, gerade in diesem Bereich als Spezialist tätig zu sein. Außerdem wollte ich auch nicht mehr von Entscheidungen abhängig sein, die weitab vom operativen Geschäft und ebenso weitab von den nach außen hin „verantwortlichen“ Managern getroffen werden. Deshalb habe ich mein Personalberatungsunternehmen gegründet.
Ein Unternehmen, das seine Ziele erreichen will, braucht dafür hoch qualifizierte Mitarbeiter. Gerade in der heutigen Wettbewerbssituation darf man dies nicht vernachlässigen.
diy: Tatsächlich wird aber gerade in schwierigen Zeiten hier eher gespart.
Grasmück: Bei der extremen Expansion in unserer DIY-Branche ist leider die Qualität der eingesetzten Mitarbeiter nicht überall im gleichen Maße mit gewachsen. Es gibt aber durchaus Unternehmen, die erkannt haben, dass man mit besseren Leuten bessere Geschäftsergebnisse generiert. Manche Fachleute allerdings gehen und behalten werden diejenigen, die sich am besten darstellen, sich mit den eindruckvollsten Präsentationen profilieren. So wechselt man dann von den Machern, den echten Unternehmern mit all ihren Ecken und Kanten, zu den Unterlassern und Angepassten und wundert sich dann auch noch, dass sich nichts nach vorne bewegt.
diy: Welche Schwerpunkte setzen Sie?
Grasmück: Zuerst einmal bei der qualifizierten Beratung meiner Klienten. Das fachliche Profil und die Persönlichkeit des Bewerbers müssen schließlich zum Bedarf und zur Unternehmenskultur des Arbeitgebers passen. Hierbei spielt Erfahrung die wesentliche Rolle. Ich kann dank meiner Branchenkenntnisse und bundesweiten Kontakte gut und tief recherchieren. Wer mich kennt, der weiß, dass ich hartnäckig bin, konsequent hinterfrage und erst dann zufrieden bin, wenn das Ergebnis einfach „passt“. Hier zahlt sich die langjährige Praxis aus und das in der täglichen Arbeit…