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Wenn die Wurzeln in die Zukunft reichen

Das Psychogramm eines Unternehmens, das auf vielleicht typisch österreichische Art und Weise Tradition und Modernität dazu nutzt, die Zukunft zu gestalten

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Für den deutschen Betrachter stellt sich bei einer Beschreibung von Baumax unweigerlich eine ganze Reihe von Fragen. Wie passt das denn zusammen: katholisches Land und protestantische Unternehmerfamilie? Oder: harter wirtschaftlicher Wettbewerb und Förderung der Künste, Entdeckung der ehemaligen K.u.K.-Kronlande als Absatz- und Beschaffungsmarkt und aktive Mitarbeit im „deutschen“ DIY-Dachverband BHB?
Prägten und prägen Baumax einst und heute: Karlheinz (l.) und Martin Essl.
Als vor 26 Jahren der erste Baumarkt von Baumax in Kindberg eröffnet wurde, da war die DIY-Welt in Österreich noch in Ordnung. Außer Bauhaus gab es zur damaligen Zeit so gut wie keinen internationalen Mitbewerber in der Alpenrepublik. Vielleicht nicht gerade idyllisch, aber doch relativ geordnet ging es bis zum Fall des Eisernen Vorhangs in Österreich zu. Es ist schon bezeichnend, dass Karlheinz und Martin Essl inmitten des euphorischen Prags im Herbst 1989 spontan den Entschluss fassten, mit Baumax in die Reformstaaten zu expandieren. Konnte man nicht irgendwie die kulturellen Gemeinsamkeiten der ehemals in einem Herrschaftsgebiet vereinten Länder für sich nutzen? Man konnte!
Futuristisch: der Baumax im Wiener Ortsteil Schwechat.
Fitt machen für den internationalen Wettbewerb
Dass man sich für den internationalen Wettbewerb fitt machen musste, war damals den Baumax-Verantwortlichen wohl schon bewusst. Das ebenfalls bereits im Jahre 1989 aufgelegte „Baumax 2000“-Programm sollte das Unternehmen auf den härteren Wettbewerbswind, der vor allen Dingen aus Deutschland herüberwehte, vorbereiten. Der Druck verschärfte sich noch schlagartig, als Österreich der Europäischen Union beitrat. Martin Essl, der heutige Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, spricht ganz offen darüber, dass es damals überhaupt nicht sicher war, ob Baumax diesem Wettbewerb gewachsen sein würde. Denn was da aus Deutschland kommend in den österreichischen Markt hinein drängte, waren – verglichen mit Baumax – größere Kaliber: OBI, Praktiker, Hornbach.
Die interne Neuausrichtung des Handelsunternehmens sowie seit 1992 die Besetzung der ersten beiden Auslandsmärkte in Tschechien und Ungarn stärkte aber nicht nur das Unternehmen, sondern ermöglichte auch ein Wachstum aus sich selbst heraus. Und das in einem österreichischen Markt, der sich mindestens genauso kompetitiv entwickelte wie der deutsche. Die Baumarktdichte ist im deutschen Nachbarland sogar noch größer als hierzulande. Man mag es vielleicht im Untenehmen nicht so gerne…
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