Neben den ästhetischen Vorzügen eines begrünten Daches gegenüber kiesbedeckten oder sogenannten „Schwarzdächern“ (bituminöse Dachabdichtung) sowie dem ökologischen Nutzen bieten grüne Dächer auch eine Reihe wirtschaftlicher Vorteile für den Bauherren: „Dachbegrünungen verlängern die Lebensdauer der Dachabdichtung durch Schutz vor mechanischen, physikalischen und thermischen Beanspruchungen“, weiß Dominic Giesel zu berichten. „Begrünte Dächer heizen sich nur bis zu +25° C auf, was Rissen in der Abdichtung vorbeugt.“ Zusätzlich werde die Dachhaut vor UV-Strahlen, Pfützenbildung und Hagelschlag geschützt, die zu Werkstoffalterung und Versprödung führen können. „Neue Erkenntnisse lassen den Schluss zu“, so Dominic Giesel weiter, „dass eine fachgerecht ausgeführte Dachbegrünung die Lebensdauer von Flachdächern nahezu verdoppeln kann.“ Zudem verringere die Dachbegrünung den Energieverlust. Durch diesen zusätzlichen Wärmeschutz werden im Winter Heizkosten reduziert und im Sommer bleibt es unter einem grünen Dach kühl. Ob sich ein Dach für eine Begrünung eignet, hängt von der Dachkonstruktion und Statik ab. Sie sollte eine zusätzliche Dachlast von mindestens 50 kg/m2 aufweisen. Daneben spielt die Dachneigung eine große Rolle: Bei unter 20° Dachneigung sind in der Regel keine konstruktiv aufwändigen Maßnahmen, die die Begrünung vor dem Abrutschen sichern, notwendig. Ab 30° Neigung, was 58 Prozent Gefälle entspricht, ist es in der Regel nicht sinnvoll Dächer zu begrünen. Dem hohen Aufwand steht oftmals nur ein dürftiger Begrünungseffekt gegenüber, da sich die Vegetation allgemein bei hohen Neigungswinkeln nicht voll entwickelt.
In der nächsten Ausgabe von diy wird über die Kosten und die verschiedenen möglichen Bauausführungen einer Dachbegrünung berichtet.