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Kleineisenwaren auf Kinoempore

Friedrich-Wilhelm Brauckmann zählt zu den Pionieren der DIY-Branche, die die Entwicklung der ersten Baumärkte begleitet und die Branche mit gestaltet haben. Er schildert für diy seine Erinnerungen aus der Gründerzeit

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Friedrich-Wilhelm Brauckmann
Geschäftsführer der Brauckmann Verbindungstechnik GmbH & Co. KG, Lüdenscheid
Die Anfänge, die zu dem geführt haben, was wir heute in den hoch entwickelten Märkten unserer Branche vorfinden, gehen auf das Jahr 1958 zurück. Angeregt durch amerikanische Verkaufsmethoden begannen auch die Hersteller sich Gedanken darüber zu machen, wie die eigenen, selbst hergestellten Produkte bei den Kunden, dem Handel also, optimaler vermarktet werden könnten, und darüber, ob beim Vertrieb im Einzelhandel Ergebnisse, das heißt akzeptable Renditen für in Ware investiertes Kapital, erwirtschaftet würden. Diese Überlegungen, bezogen auf den Bereich der bis zu tausend kleinen Artikel des täglichen Bedarfs wie beispielsweise Eisenwaren und Schrauben, ließen erkennen, dass es mit interessanten Ergebnissen nicht weit her war.
SB-Verpackungen Anfang der 60er Jahre.
Aufwändiger Verkaufsprozess
Diese unbefriedigende Situation wurde dadurch hervorgerufen, dass wir uns im personalintensiven Bedienungszeitalter befanden und der Verkauf dieser vielen kleinen Produkte die Ausführung sehr kostspieliger Funktionen erforderte: Dem Verbraucher und Anwender die Ware zu zeigen, die sich zum großen Teil in der Verborgenheit von Schubladen befand und vom Verkaufspersonal heraus gesucht werden musste.
Die gewünschte Menge musste vom Verkaufspersonal abgezählt und eingepackt werden. Eine Preisinformation für den Kassiervorgang war ebenso vom Verkaufspersonal für die Kasse zu erstellen, in der Regel durch das Ausschreiben eines Kassenbons. Diese Einzelhandelsverkaufsaktivitäten waren in der aufstrebenden Zeit Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre kaum noch zu verkraften, weil die Personalkosten gestiegen waren und noch weiter stiegen und ein Personalmangel sich zu entwickeln begann, der ein Ausmaß erreichte, welches wir uns heute nicht mehr vorstellen können.
Einführung der vertikalen Raumaufteilung.
Erste Anfänge in einem Kino
In dieser Pionierzeit wurde in einer westdeutschen Großstadt am Rhein in einem entkernten alten Kino in städtischer Lage ein erster Baumarkt errichtet, der mit großem Erfolg startete.
Die Kleineisenwarenwand war auf der ehemaligen Kinoempore installiert. Sie hatte eine unvorstellbare Länge von über zehn Metern. Alles hing durcheinander, niemand konnte etwas finden. Mit der Idee der vertikalen Raumaufteilung bei der Warenpräsentation sollte Ordnung und Transparenz geschaffen werden. Der Inhaber dieses Baumarktunternehmens – selbst ein alter Hase und…
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