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2000, Nr. 1, S. 4 Kommentar                 “DIY" ist eine Insel    Die Auguren des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die die Welt um die Jahrtausendwende beschreiben wollten, hatten vieles vorausgesehen; aber oft lagen die Propheten auch daneben. Baumärkte hatten damals keine Zukunft.    Vor zwanzig Jahren, an der Schwelle zu den achtziger Jahren, sagte Karl-Heinz Dähne an dieser Stelle mehr Wettbewerb, mehr Märkte, mehr Wachstum voraus. Innerhalb von zehn Jahren stieg damals die Zahl der Bau- und Heimwerkermärkte von 250 auf rund 2.000. Und lange Zeit traf diese Einschätzung voll zu.    1999 stagnierte die Zahl dieser Märkte bei rund 3.150, eine Wachstumsbranche war und ist der DIY-Bereich auch gerade nicht mehr. Der Wettbewerb aber verschärft sich immer mehr. Marktteilnehmer verschwinden, neue kommen hinzu. Die Märkte werden immer größer, die absolute Quadratmeterzahl steigt.    Ein Ausblick in die nächsten zwanzig Jahre mag Kaffeesatzleserei sein. Dennoch sei hier der Versuch gewagt - einige Punkte werden wohl so wahr werden. Dass der Konzentrationsprozess nicht aufhören wird, erscheint logisch. Und dabei ist nicht nur der Handel gemeint, sondern auch die Industrie. Auch das Verhältnis zwischen diesen wird neu austariert. Die Ketten werden größer, die Unternehmen verschachtelter. Der Markt wird internationaler und übersichtlicher. Zwei neue Wettbewerber aus den USA, ein aktiver Teilnehmer aus Frankreich/Großbritannien in Europa? Mindestens, aber sicher!    Das Ausland wird noch mehr von deutschen Unternehmen entdeckt werden. Die Gewinne, die man in Deutschland nicht mehr macht, sollen dort erwirtschaftet werden. Neue Vertriebsformen entstehen: Nobel-Baumärkte in Richtung Freizeitmarkt, zahlreiche Discount-Formen, der Verkauf übers Internet mit Power-Shopping und Versteigerungen. Doch auch kleine DIY-Aktivisten haben ihre Chancen, wenn sie Nischen besetzen und ihre Regionalität geschickt nutzen. Die Verbundgruppen wachsen, denn den Wertschöpfungsvorteil durch eine gemeinsame Logistik und einen Verbundeinkauf werden auch die “Kleinen" nutzen müssen. Wir werden echte Europäer - nicht zuletzt wegen EU-Markt und Euro. Auch der Verbraucher wird dank neuer Medien und Globalisierung genauer auf den Preis sehen können.    Die Zukunft kennt keine Landkarten. Aber irgendwo gibt es eine Insel, die man “DIY-Zukunft" nennt. Die Umrisse kennen wir nicht, wir haben nur von ihrer Existenz gehört.         Dr. Joachim Bengelsdorf   
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