1998, Nr. 9, S. KOMMENTAR Arnt Hannewald Heißer Herbst Die internationale Gartenfachmesse GAFA startet in wenigen Tagen unter wechselhaften Vorzeichen. Die Gartensaison verlief in diesem Jahr denkbar schlecht. Dem verspäteten Winter folgte ein naßkaltes Frühjahr, weshalb die Umsätze im Gartenbereich witterungsbedingt hinter den Erwartungen zurückblieben. Im Gegenzug scheint sich die Kaufkraft in Deutschland konjunkturbedingt zu stabilisieren. Angesichts einer etwas verminderten Reiselust der Deutschen und der sich daraus ergebenden Verschiebung in Freizeitverhalten und -budget könnten die Gartensortimente möglicherweise recht schnell davon profitieren. Ein solches Umsatzpotential wäre im Augenblick eine Wohltat für den DIY-Handel. Unmittelbar vor der GAFA werfen auch DIY'TEC und Internationale Eisenwarenmesse ihre Schatten voraus. So haben kürzlich neun führende Hersteller von Elektrowerkzeugen bekanntgegeben, daß sie auf der nächsten Internationalen Eisenwarenmesse 1999 nicht ausstellen werden und in Zukunft möglichst nur noch jedes zweite Jahr nach Köln kommen möchten. Zu aufwendig, und andererseits wohl zu unrentabel, sei die Präsenz auf der Messe. Diese Entscheidung der Marktführer in diesem Segment wirft tatsächlich einen dunklen Schatten über die Kölner Eisenwarenmesse, wobei allerdings die DIY'TEC nur am Rande betroffen sein wird. Ungeachtet von Konzentrationsprozessen und immer aggressiverem Wettbewerb in Handel und Industrie wächst der Gesamtumsatz im Do-it-yourself-Handel weiter. Für die Branche ist die DIY'TEC national wie international der zentrale Marktplatz. Sie dient jedem Unternehmen zur Standortbestimmung. Der Rückzug aus dem direkten Wettbewerb auf der Messe ist ein gefährlicher Weg, denn dem internationalen Wettbewerb kann man nicht ausweichen. Angesichts der kurzfristigen Orderzyklen im Handel und der sich rapide verändernden Strukturen ist auch der Jahresrhythmus der Messe durchaus berechtigt. Sicherlich sollte der Messeveranstalter von Industrie und Handel dazu bewegt werden, den Wünschen der Aussteller und Besucher möglichst optimal zu entsprechen. Doch anstelle eines Rückzugs der Industrie wäre eine konsequentere Hinwendung zu den Besucherzielgruppen sicherlich die bessere Alternative. Warum - diese Frage sei erlaubt - wenden sich die Hersteller von Elektrowerkzeugen jetzt nicht noch stärker an die Bau- und Heimwerkermärkte und stellen in den DIY'TEC-Messehallen aus? Mit einer Präsentation des…