Consumer Trends Report 2025

Großteil der Deutschen wünscht sich KI-Einkaufserlebnis

Capgemini hat untersucht, was den Deutschen sowie Kunden im internationalen Vergleich beim Einkaufen wichtig ist. (Quelle: Pexels)
Capgemini hat untersucht, was den Deutschen sowie Kunden im internationalen Vergleich beim Einkaufen wichtig ist. 
14.01.2025

78 Prozent der Deutschen wünscht sich, dass Generative KI (Gen AI) in ihr Einkaufserlebnis integriert ist (weltweit: 71 Prozent). Das geht aus dem Consumer Trends Report 2025 des Capgemini Research Institute „What Matters to Today's Consumer” hervor. International sind demnach 46 Prozent der Befragten von den Auswirkungen von Gen AI auf ihr Online-Shopping-Erlebnis begeistert, drei Viertel sind offen für Empfehlungen durch generative KI (Vorjahr: 63 Prozent).

Bei der Recherche nach Produkten oder Dienstleistungen setzen 59 Prozent der Deutschen auf Gen-AI-Chatbots und nicht mehr auf herkömmliche Suchmaschinen (weltweit: 58 Prozent). Dabei erwarten 69 Prozent der Kunden hierzulande, dass Gen-AI-Chatbots Online-Suchmaschinen, Social-Media-Plattformen und Einzelhandelswebsites durchsuchen und plattformübergreifend Produktempfehlungen aussprechen (weltweit: 68 Prozent).

Im internationalen Durchschnitt wünschen sich 71 Prozent der Verbraucher, dass generative KI in ihr Einkaufserlebnis integriert ist, in Deutschland liegt der Wert bei 78 Prozent.
Im internationalen Durchschnitt wünschen sich 71 Prozent der Verbraucher, dass generative KI in ihr Einkaufserlebnis integriert ist, in Deutschland liegt der Wert bei 78 Prozent.

Die Studie zeigt allerdings auch, dass die Nutzer mit der Technologie weniger zufrieden sind als im vergangenen Jahr (37 Prozent im Jahr 2024 gegenüber 41 Prozent im Vorjahr).

Schnelle Lieferung ist Kunden Aufpreis wert

Weltweit ist die Bereitschaft, für eine schnelle Lieferung sowie eine effiziente Bestellabwicklung einen Aufpreis zu bezahlen, von 41 Prozent im Jahr 2023 auf 70 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. In Deutschland wie auch im internationalen Durchschnitt sind Kunden bereit, für eine Lieferung innerhalb von zwei Stunden ebenso wie für eine 10-Minuten-Lieferung neun Prozent des Bestellwerts extra zu bezahlen. Für 73 Prozent der Verbraucher hierzulande ist die Lieferung innerhalb von zwei Stunden ein Hauptkriterium beim Einkaufen (weltweit: 65 Prozent).

70 Prozent der Deutschen geben an, bei nachhaltigen Marken einzukaufen und 63 Prozent würden aufgrund mangelnder Nachhaltigkeit den Einzelhändler wechseln (weltweit: 64 respektive 67 Prozent). Gleichzeitig nimmt die Bereitschaft, einen Aufpreis für nachhaltige Produkte zu zahlen, international ab. Der Anteil der Befragten, die für ein nachhaltiges Produkt zwischen ein und fünf Prozent mehr bezahlen würden, ist zwar von 30 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 38 Prozent leicht gestiegen. Die Bereitschaft, mehr als fünf Prozent extra zu zahlen, nahm hingegen im Laufe der vergangenen zwei Jahre kontinuierlich ab. Zudem legen Kunden der Untersuchung zufolge Wert auf die Kennzeichnung der CO2-Emissionen, die ein Produkt verursacht.

KI-Influencer und soziale Medien

Ein Viertel der befragten Kunden weltweit vertraut KI-Influencern, mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellte Avatare, und kauft anhand ihrer Empfehlungen ein. Durch Social-Media-Influencer haben 69 Prozent der Befragten der Generation Z im vergangenen Jahr von neuen Produkten erfahren –gegenüber 45 Prozent im Vorjahr. In Deutschland entdecken 49 Prozent der Befragten neue Produkte über soziale Medien wie Instagram und Tiktok – im November 2022 waren es noch 28 Prozent (international: 51 Prozent heute gegenüber 32 Prozent im Jahr 2022). Außerdem kommunizieren laut der Studie weltweit 40 Prozent der Befragten gelegentlich über soziale Medien mit dem Kundendienst von Unternehmen.

Werbung auf Websites und Apps beeinflusst Käufe

Werbung auf den Websites oder in Apps von Einzelhändlern erreicht laut der Untersuchung in Deutschland 63 Prozent der Befragten, die nach einem Produkt suchen (international: 67 Prozent). Weltweit hat Online-Werbung in den vergangenen zwölf Monaten fast ein Drittel der Online-Käufe beeinflusst.

Mit der Werbung in Geschäften sind Kunden sowohl hinsichtlich der inhaltlichen Qualität als auch bezüglich der Platzierung der Werbung weniger zufrieden. Weltweit geben 59 Prozent an, dass die gezeigte Werbung sehr allgemein gehalten ist und ihren individuellen Anforderungen nicht gerecht wird. 53 Prozent wünschen sich personalisierte Werbung in Geschäften, beispielsweise Anzeigen auf den Bildschirmen intelligenter Einkaufswägen oder auf interaktiven Spiegeln (Smart Mirrors).

Aus der Studie geht zudem hervor, dass 53 Prozent der Kunden weltweit regelmäßig die Marke bzw. den Einzelhändler wechseln, obwohl sie deren Treueprogramme nutzen. Als Hauptgründe dafür werden Experimentierfreude und mangelnde Personalisierung der Angebote genannt.

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